Australien: Riesiges Schieferölvorkommen entdeckt

Australien Riesiges Schieferoelvorkommen entdeckt
Australien Riesiges Schieferoelvorkommen entdeckt(c) AP (Ed Andrieski)
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Die Menge im Arckaringa-Becken könne ausreichen, aus Australien einen Selbstversorger zu machen, sagt der Bergbauminister von South Australia.

In Australien ist ein riesiges Schieferölvorkommen entdeckt worden - unklar ist aber bisher, ob es sich auch lohnt, es auszubeuten. Der australische Ölkonzern Linc Energy teilte am Donnerstag mit, im Arckaringa-Becken im Süden des Landes lagerten zwei unabhängigen Gutachten zufolge an drei Stätten insgesamt bis zu 233 Milliarden Barrel Schieferöl. Die Analysen "weisen darauf hin", dass die drei Gesteinsschichten "reich an Kerogen" seien, einer Vorstufe von Erdöl und Erdgas.

Das Vorkommen sei "Weltklasse", teilte Linc Energy mit. Der Ölkonzern habe bereits die Barclays Bank beauftragt, einen erfahrenen Partner zu finden, um das Vorkommen auszubeuten.

Förderung ökonomisch sinnvoll?

Der Bergbauminister des Bundesstaates South Australia, Tom Koutsantonis, sagte, die Menge im Arckaringa-Becken würde ausreichen, aus Australien einen Selbstversorger zu machen, sogar einen Energie-Exporteur. Noch sei aber völlig unklar, ob es auch wirtschaftlich sinnvoll sei, das Vorkommen auszubeuten, warnte Koutsantonis. Das sehr lehmhaltige Gestein müsse chemisch aufgebrochen werden.

Schieferöl und Schiefergas wird durch Fracking gewonnen. Dazu wird mit Chemikalien versetztes Wasser in tief liegende Gesteinsschichten gepumpt, um hohen Druck zu erzeugen, mit dem das Gestein aufgebrochen wird und so Gas oder Öl herauszulösen. Das Umweltbundesamt sieht durch den Einsatz von Chemikalien im Fracking mögliche Gefahren für das Trinkwasser.

In den USA wird Fracking - kurz für das englische "hydraulic fracturing", zu deutsch so viel wie "hydraulisches Aufbrechen" - schon lange genutzt, um schwer zugängliche Gasvorkommen auszubeuten. Die Internationale Energie-Agentur schätzt, dass die USA dank des Verfahrens im Jahr 2017 zum weltweit größten Ölproduzenten aufsteigen werden.

(APA/AFP)

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