Die Anrainerstaaten wollen um 2000 mehr Soldaten nach Mali schicken, als bisher geplant. Französische Truppen stehen unterdessen kurz vor Timbuktu.
Die westafrikanischen Staaten wollen mit knapp 6000 Soldaten eine deutlich größere Eingreiftruppe für Mali aufstellen als bislang zugesagt. Bisher waren rund 4000 Soldaten für die Internationale Unterstützungsmission für Mali (MISMA) geplant. Generalstabschef Soumaïla Bakayoko hatte die Aufstockung am Samstag nach einem Krisentreffen mit seinen westafrikanischen Kollegen in Abidjan beschlossen.
Franzosen bald in Timbuktu
Gegen die im Norden Malis herrschenden Islamisten gehen derzeit insbesondere französische Truppen vor. Diese werden nach Einschätzung von Regierungschef Jean-Marc Ayrault bald die Umgebung der kulturell bedeutenden Stadt Timbuktu erreichen. Er bekräftigte, dass Frankreich nicht vorhabe, seine Truppen längerfristig in Mali zu stationieren. "Das Ziel ist, dass die afrikanische multinationale Truppe aufgestellt wird und in der Lage ist zu übernehmen, und dass Mali in der Lage ist, einen Prozess der politischen Stabilisierung einzuleiten", sagte der Premierminister.
Die Oasenstadt Timbuktu am Rande der Sahara wurde von der Unesco als Weltkulturerbe gelistet. Die radikalen Islamisten, die im April 2012 die Kontrolle im Norden Malis übernommen hatten, zerstörten dort zahlreiche Mausoleen islamischer Heiliger und lösten damit weltweite Empörung aus.
Islamisten-Hochburg Gao eingenommen
Um die Islamisten in Mali zurückzudrängen, hatte Frankreich vor zwei Wochen einen Militäreinsatz in dem westafrikanischen Land gestartet. Am Samstag brachten französische und malische Soldaten nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris die strategisch wichtige Stadt Gao unter ihre Kontrolle.