Die Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger hält das politisch korrekte Ändern anstößiger Wörter in Kinderbüchern für „Unfug“.
„In Erwachsenenliteratur würde man nie so reinpfuschen. Das zeigt, dass Kinderliteratur für viele nicht mehr ist als eine Pädagogikpille, eingewickelt in G'schichterlpapier.“ Das sagt Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger im Berliner „Tagesspiegel“ zur Frage des „politisch korrekten Umschreibens“ von Kinderbüchern. Auch für Austausch des Wortes „Neger“ ist sie nicht: „Mir würde es reichen, wenn man es mit einem Sternchen versieht und am Fuß der Seite erklärt, dass es vor 50 Jahren ein normaler Ausdruck war. Rassismus ist eine Gesinnung, die schafft man nicht ab, wenn man Worte abschafft.“
Auf den Vorwurf, sie bediene in „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ antisemitische Ressentiments, weil der arrogante König den hebräischen Namen Kumi-Ori hat, sagt sie: Sie habe das Wort in einem Gedicht von Paul Celan gefunden. Ihre Freundin Mira Lobe habe es ihr als „Erhebt euch“ übersetzt. Das habe sie als Name für einen Tyrannen witzig gefunden.