Die Islamische Republik hat einen Brief an die UN-Atomenergiebehörde in Wien geschrieben. Demnach will sie mehr moderne Zentrifugen einsetzen. Der Westen befürchtet eine Urananreicherung auf mehr als 90 Prozent.
Der Iran hat ungeachtet internationalen Drucks einen beschleunigten Ausbau seiner Urananreicherung angekündigt. Eine entsprechende Mitteilung habe das Land der UN-Atomenergiebehörde in Wien gemacht, heißt es in einem Schreiben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) an ihre Mitgliedsstaaten, das Reuters am Donnerstag vorlag.
Demnach will die Islamische Republik mehr moderne Zentrifugen zur Urananreicherung einsetzen und zwar in der bestehenden Anlage nahe der Stadt Natans. Dadurch könnte das Land schneller als bislang Uran anreichern - und damit die Sorgen des Westens über die Atomaktivitäten des Landes verstärken. Das Vorpreschen der Regierung in Teheran dürfte die Bemühungen um eine diplomatische Lösung weiter erschweren.
Sorge vor Anreicherung auf 90 Prozent
Der Brief an die UN-Behörde ist auf den 23. Januar datiert. Daraus geht hervor, dass der Iran neue Zentrifugen vom Typ IR2m in Natans einsetzen will. Dort reichert das Land Uran bereits auf ein Niveau von bis zu fünf Prozent an, was spaltbarer Konzentration entspricht. Die IAEO hat das Land nach eigenen Angaben in einem Schreiben vom 29. Januar um technische Details und andere Informationen dazu gebeten. Der Westen befürchtet, dass das Land Uran auf mehr als 90 Prozent anreichern könnte. Das wäre waffentaugliches Niveau.
Die internationale Gemeinschaft wirft dem Land vor, nach Atomwaffen zu streben, was der Iran zurückweist. In mehreren UN-Resolutionen wurde der Iran aufgefordert, die Urananreicherung ganz einzustellen. Mitte Januar waren neue Atomgespräche ergebnislos geblieben. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erst am Mittwoch von dem Land den Beweis verlangt, dass der Iran mit seinem Atomprogramm keine militärischen Ziele verfolgt. Bei der bevorstehenden Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende wird auch der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi erwartet.
(APA/Reuters)