Ökostrombetreiber erhalten Tarife, die deutlich über dem Marktpreis liegen.
Wien/Jaz. 9,3 Prozent des hierzulande im Jahr 2011 (die Zahlen für 2012 sind noch nicht verfügbar) verbrauchten Stroms stammte aus geförderten Ökostromanlagen. Darin enthalten sind Windkraft, Fotovoltaik, Kleinwasserkraft und Biomasse. Die Betreiber der Ökostromanlagen erhielten dafür Förderungen von 308 Millionen Euro.
Nach dem österreichischen System erhalten die Ökostrombetreiber mittels einer staatlichen Abwicklungsstelle über dem Marktwert liegende Tarife. Diese werden bei Neuanlagen jedes Jahr angepasst und sind dann für Jahre garantiert. Die Kosten der Förderung werden auf alle heimischen Stromkunden aufgeteilt. Im Jahr 2011 betrug der Fördertarif für eine Kilowattstunde Strom aus Windkraft im Schnitt 7,81 Cent. Bei fester Biomasse waren es 13,77 Cent, bei Fotovoltaik sogar 49,02 Cent. Zum Vergleich: Der Marktpreis einer Kilowattstunde Strom betrug 5,35 Cent.
Laut E-Control und der Stromwirtschaft soll das System geändert werden und statt der Fördertarife etwa den Versorgern gewisse Ökostromquoten vorgeschrieben werden. Wo und um welchen Preis diese den Strom dann beziehen, bliebe ihnen überlassen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2013)