Ein Video, das eine Knüppelorgie zeigt, bringt die Einsatzkräfte unter Druck. Der Präsident spricht von einem „Einzelfall“.
[Kairo/Wien/AG.] Der Druck der Opposition auf den ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi nimmt zu: Die wichtigste Oppositionsgruppierung in Ägypten, die Nationale Heilsfront, forderte am Samstag den Rücktritt des islamistischen Staatschefs. Nach erneuten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in der Nacht zum Sonntag vor dem Präsidentenpalast beruhigte sich die Lage am Vormittag wieder.
Für Entrüstung sorgte zuletzt ein Video mit Aufnahmen massiver Polizeigewalt gegen einen Demonstranten. Die Aufnahmen zeigten, wie offenbar am Rande der Proteste vom Freitag Polizisten einen Mann beim Präsidentenpalast mit Knüppeln verprügeln und ihm die Kleider vom Leib reißen. Dann wird der 48-Jährige halb nackt zu einem Transporter geschleift. Die ägyptische Präsidentschaft zeigte sich „schmerzerfüllt“ angesichts der Bilder. Gleichwohl handle es sich um einen „Einzelfall“.