Berlusconi: "Ruby"-Prozess verschoben

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Grund war ein Interview, das Silvio Berlusconi am Montag im Fernsehen gab. Der frühere Regierungschef tritt bei den kommenden Parlamentswahlen an.

Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi kann im Verfahren um Prostitution Minderjähriger einen Erfolg verzeichnen: Das Gericht in Mailand verschob am Montag einen geplanten Verhandlungstermin, da der Politiker zu dem Zeitpunkt in Rom ein Interview im Fernsehen geben müsse. Berlusconi tritt genauso wie seine beiden wichtigsten Verteidiger zur Parlamentswahl am 24. und 25. Februar an. Die drei Wahlkämpfer versuchen seit längerem, sämtliche Prozesstermine bis zu den Wahlen abzusagen.

Berlusconi hatte argumentiert, das Interview mit dem Sender LA7 nicht verschieben zu können. Den Termin habe die Senderleitung festgelegt. Die nächste Anhörung soll nach Angaben des Gerichts nun am kommenden Montag stattfinden. Danach solle es aber bis März keine weiteren Termine geben. Das Urteil wird für den 11. März erwartet.

Im sogenannten Rubygate-Prozess wird dem früheren Regierungschef vorgeworfen, 2010 mit der damals minderjährigen marokkanischen Tänzerin Karima El Mahrough alias Ruby Sex gehabt zu haben. Beide bestreiten jedoch, jemals Sex miteinander gehabt zu haben. Zudem soll der 76-Jährige im Mai 2010 seine Macht als Ministerpräsident missbraucht haben, um Ruby nach ihrer Festnahme durch die Polizei wegen Diebstahls wieder freizubekommen.

(APA)

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