Der Oberste Geistliche Führer des Irans schlägt im Atom-Konflikt das
US-Verhandlungsangebot aus: "Was soll das für einen Sinn machen?"
Kurz hatte es so ausgesehen, als könnten im Atomkonflikt tatsächlich direkte Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA zustande kommen. Das Angebot kam am Wochenende auf der Münchner Sicherheitskonferenz von US-Vizepräsident Joe Biden. Ali Akbar Salehi, Außenminister in Teheran, deutete zunächst vorsichtig Zustimmung an, um danach einzuschränken. Und jetzt hat sich Irans oberster Geistlicher Führer Ayatollah Ali Khamenei geäußert. Seine Worte können wohl nur als Ablehnung des US-Verhandlungsangebots interpretiert werden.
Die USA würden Verhandlungen vorschlagen, "während sie ihre Waffen auf den Iran richten", ätzte Khamenei. "Was soll das für einen Sinn machen?" Verhandlungen würden "nichts lösen".
Von solchen Angeboten werde sich das iranische Volk "nicht beirren lassen", erkärte Khamenei. Da die US-Politik im Nahen Osten gescheitert sei, wolle Washington nun Verhandlungen mit dem Iran, "um aus dem Dilemma rauszukommen", meinte der Ayatollah. Er hat laut Verfassung das letzte Wort in allen politischen Belangen des Irans.
Die USA hatten am Mittwoch ihre Sanktionen gegen Teheran verschärft. Der Westen verdächtigt das Mullah-Regime bekanntlich, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Bombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht auf die Nutzung der Atomenergie.
(jst/APA/dpa)