Kommentar

Eine Wahl zum Kunst-Vorsitzenden? Würde Georg Baselitz gewinnen

So viel verkehrte Welt war noch nie: Auf der Sachertorte, im Kunsthistorischen, in der Albertina und dem Leopold Museum.

Vielleicht hab ich mich ja verzählt, aber Georg Baselitz, der Maler, der die Welt auf den Kopf stellt, hat die Wahl zu Wiens beliebtestem Künstler gewonnen. Wenn es eine solche gäbe. Neben seiner megalomanen Ausstellung im Kunsthistorischen ist seit gestern auch eine Ausstellung seiner Zeichnungen in der Albertina eröffnet (seine Schenkung von 50 Blättern). Im Leopold-Museum ist ihm in der Würth-Schau ebenfalls ein eigener Raum gewidmet. Und die neue Sachertortenschachtel wird, raten Sie, Baselitz bedrucken. Wie er es mit dem vorigen Opernballplakat getan hat.

Fehlt noch das Fastentuch im Stephansdom und die nächste Vertretung Österreichs bei der Biennale Venedig, schließlich ist der 85-Jährige seit 2015 Staatsbürger. Gratulieren muss man dazu Galerist Thaddaeus Ropac, vor dessen Geschäftssinn man den Hut ziehen muss.

Wie kein anderer schafft er es, seine Künstler in Österreichs Museen zu platzieren: Allein 2022/2023 waren das Gerwald Rockenschaub im Belvedere 21 und jetzt in Linz, Rona Pondick im Oberen Belvedere, Rosemarie Castoro aktuell im MAK, Basquiat, Alex Katz, Tony Cragg und bald Valie Export in der Albertina. Drei Mal Baselitz dazu. Ziemlich schwer zu zählen, oder? Schätzen wir: Schon unanständig viel.
 


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