Filmtrailer

„Nicht das Ende verraten!“ Was macht einen guten Trailer aus?

Markus Hautz schnitt den Trailer für Andreas Prochaskas Alpen-Western „Das finstere Tal“
Markus Hautz schnitt den Trailer für Andreas Prochaskas Alpen-Western „Das finstere Tal“ Courtesy Everett Collection via Imago
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Die Trailer-Cutter Markus Hautz in Wien und Stephen Garrett in New York erklären, worauf es bei einem guten Trailer ankommt und warum sie „zwischen drei Stühlen“ sitzen.

„Ein guter Trailer ist wie ein guter Popsong“, erklärt der Amerikaner Stephen Garrett. Er hat eine auf Trailer und Film-Promotion spezialisierte Firma in New York, Jump Cut, und ist seit 25 Jahren Trailer-Cutter, schneidet also Filmtrailer. „Es gibt einen Rhythmus, es gibt Drama, einen Flow – und eine gewisse Bandbreite an Emotionen und Stimmungen“, führt er fort. „Man wirft ein Problem auf. Und der Schluss soll so verlockend sein, dass man den Film sehen will, um herauszufinden, wie es ausgeht.“ Nie sollten Trailer den Eindruck erwecken, dass die Story abgeschlossen sei, das Problem gelöst, die Liebenden zusammengefunden hätten.

„Ich glaube, die wichtigste Regel beim Trailermachen ist: nicht das Ende verraten“, sagt Markus Hautz, der in Wien ansässig ist und seit gut zehn Jahren Trailer schneidet. Nachsatz: „Außer es geht um etwas Historisches.“

»Wir nehmen die Teile eines Films und fügen sie wieder zusammen, wie Lego.«

Stephen Garrett

Trailer-Cutter

Ist das wirklich so einfach? Trailer sind in erster Linie Werbung für einen Film. Wer einen bestimmten Trailer geschaffen hat, ist allerdings schwer zu eruieren. In der großen Filmdatenbank IMDb gibt es darüber keine Auskunft, auch die Schwarmintelligenz auf Wikipedia hält bei dem Thema ungewöhnlich wenig Information bereit. Das mag genau daran liegen, dass Trailer eben vor allem als PR-Vehikel begriffen werden, als Handwerk, nicht als eigenständige Kunstwerke. Garrett vergleicht seine Arbeit mit der eines DJs, der Remixe herstellt. „Was ich total an Trailern mag: Dass man all diese Teile eines Films nimmt, auf die jemand viel Arbeit und Geld verwendet hat, und wir nehmen sie auseinander und fügen sie wieder zusammen, als wären sie Lego“, sagt Garrett. „Wir machen ein Destillat des Films.“

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