Konjunktur

IfW-Institut ortet Stagnation im Welthandel

Container im Hamburger Hafen. Nach einer Schwächephase im Winterhalbjahr tritt der globale Handel dem deutschen IfW-Institut zufolge derzeit auf der Stelle.
Container im Hamburger Hafen. Nach einer Schwächephase im Winterhalbjahr tritt der globale Handel dem deutschen IfW-Institut zufolge derzeit auf der Stelle.Imago
  • Drucken

Für den deutschen Export werde der Handel mit China zunehmend zur Belastung.

Nach einer Schwächephase im Winterhalbjahr tritt der globale Handel dem deutschen IfW Institut zufolge derzeit auf der Stelle. Der Welthandel dürfte im Mai preis- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent zum Vormonat nachgelassen haben, wie am Dienstag aus dem monatlichen Barometer des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervorgeht. Sowohl der weltweite Handel insgesamt als auch der Handel großer Volkswirtschaften entwickle sich mehr oder weniger seitwärts.

„Die große Erholung nach dem globalen Dämpfer im vergangenen Winterhalbjahr lässt also nach wie vor auf sich warten“, sagte IfW-Fachmann Vincent Stamer. „Um die großen Preisschwankungen bereinigt laufen die deutschen Exporte nun schon seit zweieinhalb Jahren seitwärts.“

Globale Exporte nach China teils deutlich eingebrochen

Für Deutschland zeigt der Kiel Trade Indicator ein Plus bei den Exporten von 1,5 Prozent und einen Rückgang bei den Importen von 0,7 Prozent. Für den deutschen Export werde zunehmend der Handel mit China zur Belastung. „Der Exportwert deutscher Waren nach China ist im Zeitraum von Jänner bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent gefallen, trotz jüngst starker Handelszahlen“, erklärte das IfW. Der chinesischen Statistikbehörde zufolge hätten sich Exporte anderer Nationen ins Reich der Mitte teilweise noch deutlich gravierender reduziert. Demnach fielen die Exporte von Japan nach China um über 18 Prozent und die britischen Ausfuhren um etwa 17 Prozent.

„Die Handelsstatistiken zeigen, dass China zunehmend Importe aus Industriestaaten durch eigene Produktion ersetzt“, erläuterte Stamer. Das sei ein negativer Impuls für den Welthandel. „Ein Lichtblick für den globalen Warenaustausch bildet die leichte positive Tendenz des globalen Containerhandels seit Beginn des Jahres, sowie die einhergehende Auflösung der Schiffsstaus.“ Weltweit stünden nur noch 6,8 Prozent aller verschifften Waren im Stau, was dem Durchschnitt der Jahre vor der Coronapandemie entspreche.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.