Hurra, unser Trailer ist da! Nicht nur der „Barbie“-Film, auch die Vorschau darauf wurde von vielen sehnlichst erwartet.
Trailer

Filmtrailer: Sie zeigen zu viel, zu wenig, das Falsche

Der Rummel rund um die „Enthüllung“ eines kurzen Werbeclips für einen Kinofilm zeugt vom Wert, der Trailern von der zeitgenössischen Popkultur beigemessen wird.

Viele hatten schon sehnsüchtig auf ihn gewartet – und sich in ihren Tagträumen ausgemalt, wie er wohl klingen und aussehen würde. Dann, am 8. Mai, war es endlich so weit: Der zweite Trailer zu Christopher Nolans neuem Film, „Oppenheimer“, wurde veröffentlicht. Ein Trailer – nicht der Film selbst. Der APA war das dennoch eine Meldung wert, einigen namhaften US-Branchenblättern ebenso. Auf YouTube häuften sich die Reaktionsvideos, von Einzelpersonen und ehrfürchtig staunenden Gruppen: fast so, als wäre der Heiland persönlich vom Himmel herabgestiegen.

Was auch immer man von alledem halten mag: Der Rummel rund um die „Enthüllung“ eines kurzen Werbeclips für einen Kinofilm zeugt vom Wert, der Trailern von der zeitgenössischen Popkultur beigemessen wird: Sind die Filme nur „groß“ genug, gerät längst auch deren Reklame zum Ereignis. Und das nicht nur im Kino, sondern überall, wo es Bildschirme (und eine Internetverbindung) gibt. Finden Sie das absurd? Oder gehören Sie zu denen, die sich beim Kinobesuch am meisten auf die Trailerstrecke vor Filmbeginn freuen? Sie wären damit beileibe nicht allein. Vielleicht geben Sie ja sogar unter Trailer-Videos auf YouTube Kommentare ab, sprechen mittels Like- oder Dislike-Button Ihr Urteil über sie aus?

Der Teaser-Trailer – quasi ein Trailer zum Trailer (ja, auch das gibt es) – für den jüngsten „Arielle“-Film Disneys wurde bislang knapp 30 Millionen Mal angeklickt. Und bereits 2022 zu einem Zankapfel im Kulturkampf um „woke“ Unterhaltung. Trailer sind heutzutage auch Stimmungsbarometer, mit denen Hollywood seinem Publikum auf den Zahn fühlen kann. Fallen sie online durch, kann man das Marketing nachjustieren, notfalls den Film umschneiden oder Szenen nachdrehen. Schließlich steht oft viel Geld auf dem Spiel.Als Connaisseur von Kino-Werbefilmchen sehnt man sich fast nach der Zeit, als etwaige Klagen über Trailer sich vor allem gegen deren Machart richteten – und seltener gegen ihren Inhalt.

Manche Lamentos halten sich bis heute, sie werden wohl Bestand haben, solang es Trailer gibt. Aber sind sie berechtigt? Wir haben vier Beschwerde-Klassiker (und ein Lob) auf ihre Gültigkeit abgeklopft, als ein Vademecum für (oder auch gegen) gepflegtes Trailer-Bashing beim nächsten Kinobesuch.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.