Aufstieg und mehr Geld

Wann zahlt sich ein Jobwechsel aus?

„Wenn mit dem Wechsel in einen nahen Beruf auch der Aufstieg gelingt, ist das sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ein Gewinn.“
„Wenn mit dem Wechsel in einen nahen Beruf auch der Aufstieg gelingt, ist das sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ein Gewinn.“(c) imago/photothek (Thomas Trutschel/photothek.net)
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Neuer Job und mehr verdienen: Fachkräfte und Spezialisten profitieren am Meisten bei einem Berufswechsel, wie eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung festhält. Beschäftigte in Hilfsjobs und Frauen seien meist schlechter gestellt.

Je mehr Wissen aus dem alten Beruf auch in der neuen Tätigkeit genutzt werden kann, desto größer ist die Aussicht auf einen erfolgreichen Jobwechsel mit einer Gehaltsaufbesserung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bertelsmann Studie, die sich mit Arbeitsmarkterfolgen in Deutschland auseinandergesetzt hat. Bei einem Neustart in einem eng verwandten Beruf ist im Schnitt eine Gehaltserhöhung von knapp 3500 Euro brutto pro Jahr möglich, bei einem Wechsel in einen noch wenig verwandten Job sind es immerhin noch knapp 2500 Euro.

Zudem erhöhe sich dann auch die Produktivität: „Wenn mit dem Wechsel in einen nahen Beruf auch der Aufstieg gelingt, ist das sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ein Gewinn: Arbeitgeber profitieren von produktiveren Beschäftigten und Angestellte von besser entlohnten Tätigkeiten. Eine höhere Erwerbsbeteiligung ist außerdem ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den massiven Fachkräftemangel“, sagt Tobias Ortmann, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung.

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Viele Wechsel, wenig Aussicht

In Zeiten des Strukturwandels sind Beschäftigte in Hilfsberufen mehrfach benachteiligt, wie aus der Studie deutlich hervorgeht. Pro Jahr wechseln 11.3 Prozent ihre Stelle und das im Schnitt doppelt so oft als Arbeitnehmern in qualifizierten Tätigkeiten, meist in einen für sie neuen Beruf. Auf der Strecke bleiben dabei die vorhandenen Kompetenzen. „Job-Hopper“ müssen sich zwangsläufig mehr an der Nachfrage des Arbeitsmarktes orientieren und verlieren dabei die Möglichkeit, an vorhandenes Wissen anzuknüpfen.

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Die Studie zeigt, dass Personen mit einer Berufsausbildung im Vergleich zu jenen ohne Ausbildung eine um 50 Prozent erhöhte Aufstiegsquote vom Hilfsjob zur Fachkraft haben. Demgegenüber droht Personen ohne Berufsabschluss bei einem Jobwechsel der Abstieg.

Frauen benachteiligt

Wie in den Ausführungen der Bertelsmann Stiftung festgehalten wird, sind Frauen sowohl beim Thema Berufswechsel als auch bei den Aufstiegsmöglichkeiten zur Fachkraft gegenüber Männern benachteiligt. Diese Situation resultiert unter anderem aus der ungleichen Aufgabenverteilung in Familien und der unbefriedigenden Betreuungssituation der Kinder. „Wenn durch eine faire Verteilung der Familienarbeit und bessere Betreuungsmöglichkeiten Frauen ihre beruflichen Unterbrechungszeiten verkürzen und ihre Arbeitszeiten erhöhen können, dann verbessert dies die Chancen von Frauen auch beim Jobwechsel“, sagt Ortmann.

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