Parteitag

SPÖ-Wahl: Die Chronologie einer Katastrophe

SPÖ-Chef Andreas Babler
SPÖ-Chef Andreas BablerAPA / Helmut Fohringer
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Was bei der verpatzten Chefwahl in der SPÖ-Wahlkommission schiefging, wie chaotisch man darauf reagierte – und warum erst nach zwei Tagen nachgezählt wurde.

Der vor mittlerweile drei Monaten gefasste Entschluss, die Führung der eigenen Partei neu zu wählen, mutete an sich recht simpel an. Doch die SPÖ strauchelte bereits vor dem Parteitag.

Ein kurzer Rückblick: Nach langer Diskussion einigte sich die SPÖ-Spitze darauf, zwischen Pamela Rendi-Wagner und ihrem Herausforderer, Hans Peter Doskozil, eine Mitgliederbefragung durchzuführen. Es wurde jäh umdisponiert: Auf Druck der Parteilinken, unter anderem durch die Kandidatur von Nikolaus Kowall, erweiterte man das Bewerberfeld. Auch Andreas Babler bewarb sich, Kowall zog indes zurück. Zwischenzeitlich wollten gar 73 Kandidaten um den SPÖ-Chefsessel ringen, eine Giraffe als Scherzbewerbung eingeschlossen. Um das Feld zu verkleinern, zog man im Nachhinein eine Hürde ein, nötig für eine Bewerbung waren plötzlich 30 Unterstützungserklärungen von Parteifreunden. Übrig blieben drei Bewerber. Und die Frage, ob die Basis-Wahl bindend sein soll, wurde nie klar geregelt – Rendi-Wagner und Doskozil wollten nur im Falle eines Sieges am Parteitag antreten, Babler gedachte dies auch im Fall einer Niederlage zu tun – so kam es zur Kampfabstimmung.

Der Rest ist Zeitgeschichte: Am Parteitag wurden die Stimmen falsch ausgewertet, zwei Tage nach dem vermeintlichen Sieg Doskozils kürte die Partei Babler zum Chef. Nur: Wie kann so etwas einer 19-köpfigen Wahlkommission mit alteingesessenen Parteileuten wie dem Bundesratspräsidenten oder Wiener Landtagsabgeordneten passieren? Eine Rekonstruktion.

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