Popmusik

Bad Bunny als Entsandter Puerto Ricos

Der puerto-ricanische Sänger Bad Bunny ist auch eine politische Figur - ob er will oder nicht.
Der puerto-ricanische Sänger Bad Bunny ist auch eine politische Figur - ob er will oder nicht. Frazer Harrison/Getty
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Zu einer Art Botschafter von Puerto Rico lässt sich Megastar Bad Bunny hochstilisieren. Dabei wächst die Politik dem Popstar schon einmal über den Kopf.

Es ist die in den USA innig geliebte Erzählung vom Tellerwäscher — künftig: Millionär — , die in Hunderten der Abertausenden Porträts über Megastar Bad Bunny unterschwellig mitschwingt. Kaum verborgene Überraschung darüber, dass es nicht nur ein Mann aus einem kleinen Dorf namens Vega Baja in Puerto Rico zum aktuell erfolgreichsten Pop-Act der Welt geschafft hat. Und dann weicht dieser auch weder von lateinamerikanischen Melodien ab, zeigt sich inspiriert von Reggaeton, Latin Trap oder Bachata, noch hat er bisher einen einzigen Song in englischer Sprache veröffentlicht. Er ist kein Ausreißer, kein One-Hit-Wonder mit Titeln wie „La Bomba“ oder „La Macarena“, das in der undankbaren Abteilung für „Weltmusik“ wieder verschwinden wird. Benito Antonio Martínez Ocasio ist ein Ausnahmetalent, der dank Wegbereitern wie Daddy Yankee („Gasolina“) oder Mitstreitern wie J. Balvin nun endgültig die Glasdecke für spanischsprachige Künstlerinnen und Künstler pulverisiert hat.

Seine tiefe Stimme, sein Stilbewusstsein, Ideenreichtum und gelenkes Spiel mit Genregrenzen tragen fraglos zu seinem Ruhm bei. Gleichzeitig ist „Latin Music“ das am schnellsten wachsende Genre in den USA, wo nicht zuletzt der spanischsprachige Bevölkerungsanteil mittlerweile signifikant ausfällt.

Eigenmächtig streamen

Bad Bunnys fünftes Studioalbum „Un Verano Sin Ti“ (Ein Sommer ohne dich) war das erste spanischsprachige Album auf Nummer eins der Billboard-Jahrescharts, er war drei Jahre in Folge der meistgehörte Künstler auf Spotify, und seine Tour galt als jene mit den höchsten Einnahmen.

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