Interview

Es ist wichtig, weibliche Erfolge sichtbar zu machen

Organisationen funktionieren besser, wenn gleich viele Frauen im Management bei den Führungsaufgaben Verantwortung tragen wie Männer, ist Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien, überzeugt.
Organisationen funktionieren besser, wenn gleich viele Frauen im Management bei den Führungsaufgaben Verantwortung tragen wie Männer, ist Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien, überzeugt.(c) Robert Polster
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Gerald Fleischmann, Generaldirektor Volksbank Wien, über die Vorbildwirkung erfolgreicher Unternehmerinnen, Frauenförderungsprogramme und das eigene Ziel, bis 2030 Gender Parity zu erreichen.

Der Unternehmerinnen Award 2023 freut sich mit der Volksbank über einen neuen Partner. Die Volksbank legt besonderen Wert darauf, das Unternehmertum in Österreich zu stärken. Vor rund 170 Jahren wurde die Volksbank aus dem Motiv der Selbsthilfe durch Unternehmer gegründet und diesem Anspruch als Hausbank insbesondere für Klein- und Mittelbetriebe ist sie bis heute treu geblieben.

Die Unterstützung und Förderung von Frauen ist dabei eine Herzensangelegenheit. „Wir haben uns entschieden den Unternehmerinnen Award zu unterstützen, weil es wichtig ist, weibliche Erfolge sichtbar zu machen“, sagt Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien im Interview.

Im eigenen Haus wird Frauenförderung groß geschrieben. Seit mittlerweile vier Jahren gibt es ein Frauenförderungsprogramm mit dem Ziel bis 2030 Gender Parity herzustellen. „Bis 2030 soll es gleich viel Frauen und Männer in der Führungsebene geben. Aktuell haben wir etwa 30 Prozent Frauen in Führungspositionen“, sagt Fleischmann. „Wir wissen, dass Organisationen besser funktionieren, wenn gleich viele Frauen im Management bei den Führungsaufgaben Verantwortung tragen wie Männer“, ergänzt er. Es ist also auch wirtschaftlich sinnvoll, die Frauenquote zu erhöhen.

Neben dem Zugang zu Aus- und Weiterbildung sei vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtig. „Dazu gehört auch Führung in Teilzeit zu ermöglichen. So haben wir einige Filialleiterinnen, die nicht Vollzeit arbeiten und das funktioniert wunderbar“, nennt Fleischmann ein Beispiel. Das erleichtere auch die Rückkehr nach der Karenz.

Es sind oft Kleinigkeiten, die den Erfolg solcher Programme ausmachen. So hat Fleischmann die Regel eingeführt, dass ab 17 Uhr die Anwesenheit bei Sitzungen nur mehr optional ist. Und nicht zuletzt ließe sich durch Remote-Arbeit für vieles Lösungen finden. Das werde stark genutzt. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen bis zu 60 Prozent ihrer Arbeit remote machen.“ De facto liege die Nutzung aktuell bei etwa 50 Prozent der Arbeitszeit.

» „Es ist wichtig, Frauen das Vertrauen zu geben und sie zu ermutigen, eine Führungsposition zu übernehmen.“«

Gerald Fleischmann CEO, Volksbank Wien

Vertrauen stärken

„Schließlich ist es noch wichtig, Frauen das Vertrauen zu geben und sie zu ermutigen, eine Führungsposition zu übernehmen.

Vertrauen geben mittels Vorbildfunktion ist auch das Ziel des Unternehmerinnen Awards. Frauen sind als Unternehmerinnen sehr erfolgreich. Sie setzen laut einer Studie der Volksbank auf Empathie und Nähe zum Kunden. „Die Nähe zu Kundinnen und Kunden wird in der Unternehmer-Studie insbesondere von Frauen als wichtiger Erfolgsfaktor genannt“, betont Fleischmann. Kundennähe sei auch eines der Erfolgsrezepte der Volksbank. „Gerade bei KMU ist das Bankgeschäft ein sehr persönliches Business. Wir interessieren uns nicht nur für wirtschaftliche Themen, sondern auch für die Menschen, die hinter den Firmen stehen. Dann tun wir uns auch leichter dabei, ihre Bedürfnisse zu verstehen“, betont Fleischmann.

Erfolgsfaktor Teamarbeit

Neben der Kundennähe ist für die Befragten die Teamarbeit ein weiterer entscheidender Faktor. Diese wird ebenfalls von Frauen häufiger hervorgehoben als von Männern, während Letztere eher ihre Fähigkeiten und Erfahrung betonen. Relevante Themen seien in der aktuellen Studie zudem soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit und Regionalität.

Impressum

Eine Medienkooperation der „Presse“ mit „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) und finanzieller Unterstützung von Partnern u.a. der Volksbank.

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