Der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence hat offiziell seine Bewerbung für die Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Er fordert damit seinen früheren Chef heraus: Donald Trump.
Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence hat seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für 2024 öffentlich angekündigt. „Ich gebe heute vor Gott und meiner Familie bekannt, dass ich für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten kandidiere“, sagte er in einem am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Video. Der 64-Jährige hatte bereits am Montag die erforderlichen Unterlagen bei der Bundeswahlkommission eingereicht.
Pence fordert mit der Bewerbung auch seinen früheren Chef Donald Trump heraus, der nach seiner Niederlage 2020 wieder antreten will. Von 2017 bis 2021 war Pence dessen Stellvertreter gewesen. Die beiden haben ein schwieriges Verhältnis - und eine durchwachsene gemeinsame Vergangenheit.
Die Präsidentenwahl steht am 5. November 2024 an. Wer am Ende der offizielle Kandidat wird, entscheidet eine parteiinterne Vorwahl.
Wer wird der nächste US-Präsident? Oder bleibt Joe Biden eine zweite Amtszeit im Weißen Haus? Es folgt eine Übersicht über die wichtigsten Kandidaten aus dem Lager der Republikaner und Demokraten. Reuters / Jonathan Ernst Donald Trump: Der ehemalige Präsident kündigte seine Wahlkampagne im November an. Zu diesem Zeitpunkt hatte es innerhalb seiner republikanischen Partei Kritik gehagelt, weil er erzkonservative Kandidaten unterstützt hatte, die bei den Kongresswahlen eine Niederlage einstecken mussten. Wie Biden ist auch er bei großen Teilen der Wählerschaft unbeliebt. Er hat seine Basis jedoch fest im Griff und konnte seine Position in den Umfragen stärken, trotz mehrere Anklagen. Trump ist Spitzenreiter im Rennen der Republikaner. APA / AFP / Andrew Caballero-reynolds Ron DeSantis: Nach dem pannenreichen Start seiner Kampagne auf Twitter am 25. Mai hat sich der Gouverneur von Florida in einer Reihe von Schlüsselfragen rechts von Trump positioniert. DeSantis hat Gesetze unterzeichnet, die neue Abtreibungsbeschränkungen und eine weitere Lockerung der Waffengesetze vorsehen. Er bezeichnet sich selbst als Trump, aber ohne das Drama, das den ehemaligen Präsidenten umgibt. In den meisten Umfragen rangiert er hinter dem Ex-Präsidenten. Sein Stern ist schon wieder im Sinken. Imago / Imago Tim Scott: Der einzige afroamerikanische republikanische Senator hat seine Kampagne am 22. Mai gestartet. Außerhalb seines Heimatstaates South Carolina hat er nur einen geringen Bekanntheitsgrad. Doch sein Optimismus und seine Fokussierung auf die Einigung seiner gespaltenen Partei haben ihm dabei geholfen, sich von dem aggressiveren Ansatz von Trump und DeSantis abzuheben. Einer Umfrage von Reuters zufolge unterstützt ihn nur ein Prozent der registrierten Republikaner. Getty Images / Scott Olson Nikki Haley: Die ehemalige Gouverneurin von South Carolina und Trumps Botschafterin bei den Vereinten Nationen hat Ihre Kampagne im Februar begonnen. Sie hebt ihr relativ junges Alter im Vergleich zu Biden und Trump sowie ihre Herkunft als Tochter zweier indischer Einwanderer hervor. Haley hat sich in der republikanischen Partei einen Ruf als solide Konservative erworben, die in der Lage ist, geschlechts- und ethnienspezifische Themen glaubwürdiger als viele ihrer Mitstreiter anzusprechen. Sie hat sich auch als standhafte Verfechterin von US-Interessen im Ausland profiliert. Unter den republikanischen Wählern erhält sie derzeit etwa vier Prozent Unterstützung. Reuters / Brian Snyder Vivek Ramaswamy: Der ehemalige Investor und Manager in der Biotechnologiebranche stieg im Februar in das Rennen um Nominierung der Republikaner ein. Er gründete 2022 eine Firma, die Unternehmen dazu drängen soll, ökologische, soziale und Corporate-Governance-Initiativen (ESG) aufzugeben. Der politische Außenseiter hat an der Basis für viel Gesprächsstoff gesorgt, da er als mögliche Alternative zu Trump gehandelt wird. Unbekannt Mike Pence: Der ehemalige Vizepräsident unter Trump hat am Montag (5. Juni) seine Kandidatur öffentlich gemacht. Er hatte mit seinem ehemaligen Chef gebrochen, nachdem dessen Anhänger 2021 gegen den Wahlsieg von Biden protestierten und das Kapitol stürmten, während sich Pence im Gebäude aufhielt. Die Geschichte werde Trump für seine Rolle bei dem Angriff zur Rechenschaft ziehen, sagte Pence. Wie andere republikanische Kandidaten verteidigte jedoch auch Pence den Ex-Präsidenten, nachdem die New Yorker Staatsanwaltschaft ihn angeklagt hatte. Dies unterstreicht die Furcht davor, Trumps Anhänger zu verprellen. Imago / Joseph Cress/iowa City Press-citizen Chris Christie: Der Ex-Gouverneur von New Jersey hat seine Kandidatur am 6. Juni bekanntgegeben. Christie war einst ein Unterstützer von Trump und beriet ihn bei dessen Wahlkamp für das Weiße Haus 2016, wandte sich aber nach dem Angriff auf das Kapitol gegen ihn. Für ein Prozent der Republikaner ist er der bevorzugte Kandidat für 2024, wie aus einer Reuters-Umfrage hervorgeht. Reuters / Brian Snyder Asa Hutchinson: Der Ex-Gouverneur von Arkansas hat seine Kandidatur für das Weiße Haus im April mit der Aufforderung an Trump eingeleitet, sich mit seiner Anklage auseinanderzusetzen. Hutchinson hat seine Erfahrung als Gouverneur des zutiefst konservativen Bundesstaates als Beweis dafür angeführt, dass er eine Politik umsetzen kann, die den republikanischen Wählern am Herzen liegt. Er verweist auf Steuersenkungen und Initiativen zur Schaffung von Arbeitsplätzen als Errungenschaften. Dennoch bleibt sein Bekanntheitsgrad außerhalb von Arkansas begrenzt. EDUARDO MUNOZ Doug Burgum: Der Gouverneur von North Dakota will am kommenden Mittwoch (7. Juni) den Startschuss zu seiner Kampagne geben. Er hatte ein erfolgreiches Softwareunternehmen aufgebaut, das er 2001 an Microsoft verkaufte. Als Befürworter niedriger Steuern und weniger Regulierung wird er sich womöglich als traditioneller Konservativer positionieren, der sich auf die Wirtschaft und die nationale Sicherheit konzentriert. Reuters / Dan Koeck Die Demokraten. Joe Biden: Der amtierende Präsident hat seine Wiederwahl-Kampagne Ende April eingeleitet. Er ist bereits jetzt der älteste US-Präsident aller Zeiten und muss die Wähler davon überzeugen, dass er weitere vier Jahre im Weißen Haus durchhalten kann. Nach Angaben von Verbündeten kandidiert Biden, weil er glaubt, dass er der einzige demokratische Kandidat ist, der Trump besiegen kann. Ihm droht vorerst keine ernsthafte Gefahr durch einen demokratischen Herausforderer. Imago / Yuri Gripas Robert F. Kennedy Jr.: Der Impfgegner hat Mitte April seinen Hut für die Präsidentschaftswahl in den Ring geworfen. Er ist der Neffe des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy und der Sohn des früheren Senators Robert F. Kennedy. Robert F. Kennedy Jr. wurde wegen der Verbreitung von Fehlinformationen über Impfstoffe und die Corona-Pandemie von YouTube und Instagram verbannt. APA / AFP / Joseph Prezioso Die Kandidaten: Wer aller US-Präsident werden will Mit seiner Ankündigung erweitert Pence zudem das Feld der republikanischen Aspiranten weiter. Die prominentesten darunter, neben Trump, sind der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis , und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen , Nikki Haley . Weitere dürften folgen. (APA/dpa)
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