„Air Defender“

10.000 Soldaten, 250 Flugzeuge aus 25 Staaten: Nato führt größte Übung in der Luft durch

Putin will ein Signal der Stärke senden - auch an Putin. (Archivbild)
Putin will ein Signal der Stärke senden - auch an Putin. (Archivbild)PETRAS MALUKAS
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Kommende Woche beginnt die größte Luftübung seit Bestehen der Nato. Unter der Führung der deutschen Luftwaffe wird es zahlreiche Übungseinsätze geben. Dabei dürfte es auch zu Einschränkungen im zivilen Flugverkehr kommen.

Unter der Führung Deutschlands beginnt am Montag die größte Verlege-Übung von vor allem US-Luftstreitkräften seit Gründung der Nato. Für das Manöver „Air Defender“ stellen 25 der 31 Mitgliedstaaten der Allianz insgesamt 250 Flugzeuge. Das teilte der deutsche Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, am Mittwoch in Berlin mit. US-Botschafterin Amy Gutmann sieht ein Signal der Stärke der Nato auch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

„Es würde mich sehr wundern, wenn irgendein Staatsoberhaupt der Welt nicht zur Kenntnis nehmen würde, was dies (das Manöver, Anm.) in Bezug auf den Geist dieses Bündnisses, das heißt die Stärke dieses Bündnisses, zeigt. Und das schließt Herrn Putin ein“, sagte Gutmann am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Vertretern der deutschen und der US-Luftwaffe in Berlin.

„Übung gegen niemanden gerichtet“

Mit Blick auf Russland betonte Gerhartz: „Diese Übung ist gegen niemanden gerichtet“, sagte Gerhartz. „Wir sind ein defensives Bündnis, und so ist auch diese Übung defensiv ausgelegt.“ „Air Defender“ wird bis zum 23. Juni laufen. Unter der Führung der deutschen Luftwaffe wird es zahlreiche Übungseinsätze geben. Gerhartz sagte, es könne dabei auch zu Einschränkungen im zivilen Flugverkehr kommen, auch mit erhöhtem Fluglärm sei zu rechnen. Dies sei angesichts der Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses aber zu rechtfertigen.

An der Übung nehmen demnach rund 10.000 Militärs teil. Es sind insgesamt 2.000 Flüge geplant, vor allem im deutschen Luftraum, aber auch in den Niederlanden und Tschechien.

Defensive Übung - mit starkem Signal nach Außen

Gerhartz betonte, der Luftraum der Nato werde nicht verlassen. „Wir machen keine Flüge Richtung Kaliningrad.“ Die Natur der Übung sei defensiv, aber die Nato werde unmissverständlich klarmachen, dass das Bündnisgebiet die „rote Linie“ sei und mit allen Mitteln verteidigt werde.

Die Planungen für „Air Defender“ begannen laut Gerhartz unter deutscher Führung bereits im Jahr 2018. Man habe damals unter dem Eindruck der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland gestanden, und es sei klar gewesen, dass sich die Nato wieder mehr auf Landes- und Bündnisverteidigung konzentrieren müsse.

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