Der Klimabonus wird regional gestaffelt ausgezahlt – wer ländlich wohnt, erhält mehr Geld. Häftlinge bekommen hingegen gar keines.
Es war eine der größten heimischen Auszahlungsaktion, die im Oktober 2022 ihren Anfang nahm. Der Klimabonus – im vergangenen Jahr noch in Kombination mit einem Teuerungsausgleich – in Höhe von 500 Euro für Erwachsene und 250 Euro für Kinder wurde ausbezahlt. Auch heuer finden die Auszahlungen wieder statt, diesmal aber ohne vermeintliches Handgeld gegen die Inflation, obwohl sie nur leicht unter der Rate von Oktober 2022 liegt (damals waren es elf Prozent, im Mai 2023 fast neun Prozent). Das präsentierte das Klimaschutzministerium am Mittwoch.
Der Klimabonus wird heuer regional gestaffelt – wer ländlich wohnt, erhält mehr Geld. Der Grundbetrag liegt bei 110 Euro, für Kinder die Hälfte, aber nur die inneren Wiener Bezirke bleiben bei diesem Betrag. Abhängig vom Wohnort, werden zusätzliche Regionalausgleiche in Höhe von 40, 75 oder 110 Euro ausgezahlt. Der Ausgleich berücksichtigt die regionalen Unterschiede in der Anbindung zum öffentlichen Verkehr und der verfügbaren Infrastruktur wie etwa Apotheken und Schulen (abrufbar ist der individuelle Ausgleich unter klimabonus.gv.at.) Neu ist, dass auch Wien unterteilt wurde, Bewohner von Außenbezirken wie etwa Döbling oder Floridsdorf erhalten ebenso Zuschläge.
Auszahlung per Überweisung
Grundsätzlich erfolgt die Auszahlung via Überweisung, die Daten erhält das Klimaschutzministerium aus dem Finanzministerium. Jede Person, die ihre Kontoverbindung bei Finanzonline hinterlegt hat und diese auch nutzt, erhält das Geld im September auf das Konto.
Personen, die Finanzonline nicht nutzen oder keine aktuellen Daten hinterlegt haben, erhalten erneut einen RSA-Brief. Darin enthalten sind Gutscheine, die genutzt oder gegen Bargeld eingelöst werden können. Die Gutscheine stammen von Sodexo, im vergangenen Sommer wurde die Zusammenarbeit zwischen Klimaschutzministerium und Sodexo vorerst für vier Jahre angelegt. Sodexo erhielt den Zuschlag nach einer zweistufigen europaweiten Ausschreibung des Klimaschutzministeriums, neben Sodexo gab es nur einen weiteren Bewerber.
Häftlinge gehen heuer leer aus
Das lässt Erinnerungen an Warteschlangen in Postfilialen wach werden, die im vergangenen Herbst für einiges an Kritik gesorgt hatten. Ein Sprecher des Klimaschutzministeriums zeigte sich aber im Gespräch zuversichtlich, dass diese Probleme heuer nicht noch einmal in dieser Deutlichkeit auftreten werden. Die Kommunikation mit dem Finanzministerium sei verbessert worden, mittlerweile werden mehr Daten zur Verfügung gestellt und zudem seien die Postmitarbeiter auch bereits auf den Ansturm eingestellt.
Eine Gruppe muss heuer auf die Auszahlung des Klimabonus verzichten: Häftlinge. Wer sich 183 Tage oder länger in Haft bzw. Gewahrsam befindet, „müsse keinerlei Kosten der CO2-Bepreisung tragen“, begründet das Ministerium die Entscheidung.