Interview

Borealis-Chef: „Egal was man tut, irgendjemand ist immer dagegen“

Raffinerie der OMV in Schwechat, Nieder
Raffinerie der OMV in Schwechat, NiederSpitzi-Foto via imago-images.de
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Wir brauchen mehr Kunststoff, nicht weniger, sagt Borealis-Chef Thomas Gangl. Ein Gespräch über Recycling, eine Welt ohne Plastik und die Zukunft der Borealis.

Was passiert mit der Borealis? Auf der OMV-Hauptversammlung wurde viel spekuliert, ob die Anteile verkauft oder in einen neuen Chemieriesen des Miteigentümers Adnoc eingebracht werden sollen. Einen Verkauf schloss OMV-Chef Alfred Stern aus, er kündigte aber eine engere Zusammenarbeit mit Adnoc an. Wie kann das aussehen und was hieße das für Borealis?

Thomas Gangl: Die Borealis hat derzeit bereits zwei Joint Ventures, eines in den USA mit Total Energies und eines in Abu Dhabi mit Adnoc. Das ist aber wahrscheinlich nicht das Joint Venture, das Sie meinen. Zu dem Thema müssen Sie mit den Eigentümern reden. Dazu kann ich gar nichts sagen.

Borealis ist bisher stark in Europa verankert. Das Joint Venture mit Adnoc, Borouge, soll Türöffner für den Wachstumsmarkt Asien sein. Liegt dort die Zukunft Ihres Unternehmens?

Wir setzen natürlich auf geografisches Wachstum, weil unsere Kunden global produzieren. In den USA haben wir die ersten Fabriken gebaut, die wir jetzt in Betrieb nehmen. Dazu kommt der Ausbau in Borouge, wo wir die Kapazität deutlich erweitern, um die steigende Nachfrage am Weltmarkt zu stillen. 70 bis 80 Prozent des Wachstums im Kunststoffbereich werden in Asien stattfinden.

Da gibt es Staaten, die das verhindern wollen. Die UN-Plastikkonferenz vergangene Woche brachte zwar kein klares Ergebnis, aber die Welt redet wieder darüber, ob es eine Grenze geben soll, wie viel Kunststoff noch erzeugt werden darf. Könnten Sie sich damit anfreunden, angesichts der Umweltprobleme, die das Material mit sich bringt?

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