Wochenmärkte

Vier „Märkte auf Probe“ dürfen bleiben

In vielen Bezirken entstand zuletzt der Wunsch nach einem Nahversorger-Wochenmarkt.
In vielen Bezirken entstand zuletzt der Wunsch nach einem Nahversorger-Wochenmarkt. Clemens Fabry
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Neubau, Alszeile, Sargfabrik und Servitenviertel: In Wien haben sich zuletzt vier neue Wochenmärkte etabliert.

409.857 Besucher pro Woche haben im Mai einen der Wiener Märkte besucht. Das ist ein Zuwachs von 5,8 Prozent im Vergleich zum – ohnehin schon sehr starken – Mai 2022, freute sich unlängst die zuständige Stadträtin, Ulli Sima.

Was wächst, ist freilich nicht nur der Zustrom zu bestehenden Märkten, es wächst auch die Zahl der Märkte selbst. Sechs „Märkte auf Probe“ gab es zuletzt, vier von ihnen werden im Juli in den Status eines fixen Wochenmarkts erhoben.

Bleiben wird demnach auf jeden Fall der Neubaumarkt im 7. Bezirk: Streng genommen liegt er zwar ums Eck in der Lindengasse, er wird aber von der Interessengemeinschaft der Kaufleute der Neubaugasse organisiert und versteht sich als Österreichs erstes Zero-Waste-Markt. Beim Marktbetrieb soll also keinerlei Restmüll anfallen, alles kompostier- oder recycelbar sein. Bei der Vergabe der Standplätze setzt man hier auf Direktvermarkter, ausgewählt werden diese von einer Jury – wer etwa Bioqualität anbietet, hat bessere Chancen, wer geografisch nahe an Wien liegt, ebenso. (Jeden Mittwoch, von 14 bis 20 Uhr.)

Vor allem wie hier auf Bezirksebene seien zuletzt Wünsche nach neuen Märkten aufgetaucht, berichtet Christian Blaha vom Marktamt. Wenn Standort und ein Organisator gefunden sind, erklärt er das Prozedere, wird ein Markt zunächst für sechs Wochen genehmigt. „Ein Markt muss sich etablieren. Man weiß nicht, ob es funktioniert.“ Nach sechs Wochen entscheiden Betreiber und Organisatoren, ob sie das Projekt weiterverfolgen wollen. Wenn ja, wird es zunächst in sogenannte Straßenverkaufsstände umgewandelt, die von der MA36 bewilligt und weiter vom Marktamt betreut werden. „Wenn sich der Markt nach einem Beobachtungszeitraum von etwa einem Jahr etabliert hat, nehmen wir ihn in die Marktordnung auf.“

2021 in der Pandemie eröffnet, hat sich auch der Alszeilenmarkt im 17. Bezirk inzwischen etabliert. Vertreten sind hier neben Käse- und Delikatessanbietern (italienische Wurst oder Pasta) etwa die Biohöfe Binder aus dem Weinviertel oder Loidolt aus dem Waldviertel. (Samstag, von 8 bis 16 Uhr, auf dem Leopold-Kunschak-Platz, direkt beim Hernalser Friedhof.)

Schon seit 2019 gibt es den Servitenmarkt am Alsergrund, das Angebot reicht hier von Olivenöl und Käse aus Kreta bis zu Fleisch von der Fleischerei Fischer aus Pulkau, Letzteres abwechselnd mit Bison und Mangalitza-Schwein der Fleischerei Landbison aus Braunau. (Servitenplatz, Donnerstag, von 9 bis 18 Uhr.)

Ebenfalls über einen fixen Markt freut sich nun der Verein „Lebenswertes Matznerviertel“. Vertreten auf dem Matznermarkt beim Wohnprojekt Sargfabrik in der Goldschlaggasse im 14. Bezirk ist etwa die Arge Rosenauerwald, die 1979/1980 von Studenten der Boku rund um einen Bauernhof im Waldviertel gegründet worden ist. (Donnerstag, 12 bis 19 Uhr.)

Offen ist das Schicksal noch für den Lorymarkt in Simmering, der sich bisher eher weniger bewährt hat. Erst seit Anfang Mai am Start ist der Mazzucco-Markt in der Seestadt Aspern, er gilt als vielversprechend. Fixiert wird auch die Vergrößerung des Kutschkermarkts, bei der neben vier neuen Ständen auch der wöchentliche Bauernmarkt vergrößert wird. Und auf dem Johann-Nepomuk-Vogl-Markt in der Kreuzgasse im 18. Bezirk kann der Bauernmarkt künftig nicht nur am Samstag, sondern auch mittwochs stattfinden.

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