Korruptionsskandal

EU-Parlament: Ex-Vizepräsidentin Kaili darf nach Straßburg reisen

Eva Kaili
Eva Kaili Imago / Eurokinissi
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Die Abgeordnete wird der Bestechlichkeit verdächtigt. Trotzdem darf sie nun wieder an den Plenarsitzungen des Europäischen Parlaments teilnehmen.

Die der Bestechlichkeit verdächtigte frühere Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili darf zum Arbeiten Belgien verlassen und nach Straßburg reisen. Die Abgeordnete habe die Erlaubnis, an Plenarsitzungen des Parlaments in der französischen Stadt teilzunehmen, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Das Nachrichtenportal „Politico“ hatte zuerst darüber berichtet.

Die nächste der Sitzungen, die einmal im Monat dort abgehalten werden, findet bereits am morgigen Montag statt. „Es ist ihr nicht erlaubt, irgendwo anders in Frankreich hinzugehen für irgendeinen anderen Zweck ohne die Genehmigung des Ermittlungsrichters“, zitierte das Portal Kailis Anwälte Sven Mary und Michalis Dimitrakopoulos.

Kaili, Katar und Marokko bestreiten die Vorwürfe

Im April war die 44-Jährige nach rund vier Monaten Gefängnis zunächst in den Hausarrest in Brüssel umgesiedelt, den sie seit Ende Mai verlassen darf. Sie wird verdächtigt, Teil des Ende vergangenen Jahres öffentlich gewordenen Bestechungsskandals im EU-Parlament zu sein. Es geht um mutmaßliche Einflussnahme auf Entscheidungen des Parlaments durch die Regierungen von Katar und Marokko. Die Staatsanwaltschaft wirft mehreren Beschuldigten Korruption, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor. Kaili sowie Katar und Marokko bestreiten die Vorwürfe.

Nach ihrer Festnahme im Dezember 2022 wurde die Griechin als Vizepräsidentin des Europaparlaments abgesetzt. Ihre Pasok-Partei und die sozialdemokratische Fraktion im Europaparlament schlossen sie aus. An ihrem Abgeordnetenmandat hielt sie fest.

(APA/dpa)

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