Analyse

So wollen die Ukraine und Belarus vom Wagner-Aufstand in Russland profitieren

Der Autokrat von Belarus, Alexander Lukaschenko.
Der Autokrat von Belarus, Alexander Lukaschenko.(c) imago/Ilya Pitalev
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Der Machthaber in Belarus, Alexander Lukaschenko, hofft auf Vorteile durch seine Vermittlerdienste für Wladimir Putin. Die Ukraine setzt auf die Schwächung Russlands durch den Putschversuch Prigoschins.

Der Kreml zeigt in der Ukraine die Zähne. Trotz des Chaos infolge der Meuterei der Wagner-Söldner hat Russland am Wochenende die größten Raketenangriffe auf die Ukraine seit Monaten durchgeführt. Mindestens 53 russische Raketen schlugen in der Südostukraine ein, darunter in Dnipro, Kriwi Rih, Saporischschja und Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt wurde ein Hochhaus in einem Außenbezirk getroffen. Heftig beschossen wurde auch die im Norden an der Grenze zu Russland liegende Oblast Sumy.

Die ukrainische Armee machte derweil Fortschritte bei der Gegenoffensive Richtung Donbass sowie Richtung Asowsches Meer und Krim im Süden. Südlich von Orichiw drangen die Kiewer Truppen am Wochenende rund fünf Kilometer in die russischen Verteidigungslinien vor. Auch bei Hulaj-Pole waren kleinere Geländegewinne zu verzeichnen. Im Donbass gelang es der ukrainischen Armee, das seit 2014 von prorussischen Separatisten besetzte Dorf Krasnohoriwka zu befreien. Laut westlichen Geheimdiensten ist in den nächsten Tagen ein weiterer Vorstoß südlich von Awdijiwka Richtung der Separatisten-Hochburg Donezk zu erwarten.

Kiew will sich die durch die Wagner-Meuterei zutage getretenen Schwächen der russischen Armee offenbar für die lang geplante und bisher langsam angelaufene Gegenoffensive zunutze machen.

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