Russland

Prigoschin und die Milliarden aus dem Kofferraum

Prigoschin (l.) bei seiner Abfahrt aus Rostow am Don am Samstag.
Prigoschin (l.) bei seiner Abfahrt aus Rostow am Don am Samstag.ALEXANDER ERMOCHENKO
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Der russische Warlord Jewgenij Prigoschin ist nach seinem Aufstand nun in Belarus zwischengeparkt. Aber das Geld, das von ihm und den anderen 40 Privatarmeen als Sold für die Kämpfer und als Kompensationszahlungen für Gefallene in die Wirtschaft fließt, hinterlässt dort markante Spuren. Der Bargeldumlauf in Russland ist hochgeschnellt, und in den Provinzen kaufen sich Hinterbliebene Immobilien. Welche Summen kursieren hier? Und was geht da überhaupt vor sich?

Wenn jemand aus dem russischen Establishment zum Abschuss, sprich zur Demontage, freigegeben wird, wofür man im Übrigen gern den russifizierten deutschen Hundebefehl „Fass!“ verwendet, dann funktioniert die Maschinerie wie am Schnürchen. Binnen Stunden ist Material gegen ihn gesammelt sowie die Person öffentlich diskreditiert. Und auch wenn im Falle des Warlords Jewgenij Prigoschin die Sache etwas diffiziler war, weil er mit seinem mehrstündigen Marsch auf Moskau am Samstag zuerst seinerseits den Kreml und das russische Militär vorgeführt hatte, so waren die Aktionen, ihn zu demontieren, schnell erfolgreich ausgeführt.

Unsummen, die kursieren

Nicht nur seine über das Land verstreuten Rekrutierungszenten wurden von den Behörden gefilzt und er selbst – wohlgemerkt sehr kulant – in Belarus zwischengeparkt. In Sankt Petersburg wurde im Zuge der Durchsuchung seines Headquarters „Wagner Center“ in einem Hotelinnenhof auch ein weißer Kleintransporter mit Bargeld entdeckt. Und die Summe hat´s wahrlich in sich.

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