In einer Militäroperation namens „Heim und Garten“ ging Israel erneut gegen Extremisten im Hotspot Dschenin vor. Die Aktionen blieben bisher begrenzt.
Israel schlägt hart zu im Westjordanland. Es sollte eine gezielte Militäroperation sein, um die terroristischen Keimzellen in Dschenin im Westjordanland zu zerstören. So lautet die Lesart der israelischen Armee, die die groß angelegte Militäraktion „Heim und Garten“ genannt hat. Zunächst griff sie in der Nacht auf Montag ein Kommando- und Kontrollzentrum, das von mehreren terroristischen Gruppen wie der Hamas und dem Islamischen Dschihad genutzt worden sein soll, per Drohne an. Anschließend rückten rund 1000 Soldaten in die Stadt vor – mit dem Ziel, Waffen zu konfiszieren, Verdächtige festzunehmen und weitere terroristische Infrastruktur zu zerstören.
Die Operation war bis Montagnachmittag noch nicht abgeschlossen; bis zu diesem Zeitpunkt kamen dabei mindestens acht Palästinenser ums Leben, nach israelischen Angaben allesamt Terroristen. „Wir werden proaktiv und entschlossen gegen den Terrorismus vorgehen“, sagte Verteidigungsminister Yoav Gallant. Nabil Abu Rudeineh, Sprecher der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), bezeichnete den Einsatz als „Kriegsverbrechen“. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, „ihr beschämendes Schweigen zu brechen und ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen“.