Welche Dimensionen zählen, warum Krisen für die Entwicklung wichtig sind und ob man den beruflichen Weg planen soll, beschreibt Wolfgang Mayrhofer in seinem neuen Buch.
So viel vorweg: Alle Menschen, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, haben berufliche Karrieren. Erfolg, Aufstieg, Geld beschreiben nur eine Perspektive von Karriere, sagt Wolfgang Mayrhofer, Leiter des interdisziplinären Instituts für verhaltenswissenschaftlich orientiertes Management an der WU Wien. Er hat mit seinem Kollegen Johannes Steyrer eben das Buch „Karriereachterbahn“ herausgebracht. Darin wird rasch klar: Es gibt viele Dimensionen von Karriere und unterschiedliche Vorstellungen von Erfolg.
Der im Jänner verstorbene Karriereforscher Edgar Schein unterschied drei Karrieredimensionen: die vertikale (Veränderung in der formalen oder informalen Hierarchie, also Auf- und Abstieg), die horizontale (Veränderung des fachlichen Zuständigkeitsbereichs auf gleicher Hierarchiestufe) und die zentripetale Dimension (Veränderungen hin zum oder weg vom organisationalen Kern).
Das Forschungsnetzwerk 5C wiederum erkennt sieben Erfolgsdimensionen. Lernen und Entwicklung (1) meint, das eigene Qualifikationsportfolio zu stärken bzw. aufzusteigen. Entrepreneurship (2) betont das Gründen und Führen. Work-Life-Balance (3) zielt auf die Fähigkeit, verschiedene Lebensbereiche zu integrieren. Positiver Impact (4) hat die Auswirkungen des beruflichen Tuns im Blick und den Wunsch, „die Welt zu einem besseren Platz zu machen“. Positive Arbeitsbeziehungen (5) beschreibt das Grundbedürfnis nach menschlicher Nähe und Beziehungen am Arbeitsplatz. Bei finanzieller Sicherheit (6) geht es um den überlebenswichtigen Grundstock. Anders als beim finanziellem Erfolg (7), der „Butter plus Belag“ auf das tägliche Brot ist. Die Wachstumsorientierung (Lernen/Entwickeln und Entrepreneurship) habe zuletzt an Bedeutung gewonnen, sagt Mayrhofer.