Grand Slam

Alcaraz gegen Djokovic: Wimbledon hat sein Traumfinale

Novak Djokovic jubelt über den Halbfinalsieg in Wimbledon.
Novak Djokovic jubelt über den Halbfinalsieg in Wimbledon.Reuters / Toby Melville
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Der Serbe feiert einen Dreisatz-Sieg über Jannik Sinner und steht damit vor seinem 24. Grand-Slam-Sieg und achten Wimbledon-Erfolg. Jungstar Alcaraz lässt Daniiel Medwedew in drei Sätzen keine Chance.

Titelverteidiger Novak Djokovic steht zum neunten Mal im Endspiel des Tennis-Grand-Slams von Wimbledon. Der 36-jährige Serbe bezwang im Halbfinale am Donnerstag den um 15 Jahre jüngeren Italiener Jannik Sinner glatt mit 6:3,6:4,7:6(4) und feierte beim Rasen-Klassiker seinen 34. Sieg in Folge. Im Kampf um seinen achten Wimbledon- und gesamt 24. Grand-Slam-Titel trifft Djokovic am Sonntag im Endspiel auf Carlos Alcaraz, der den Russen Daniil Medwedew glatt in drei Sätzen (alle mit 6:3) besiegte.

Mit einem weiteren Titel würde Djokovic mit Wimbledon-Rekordhalter Roger Federer (8) gleichziehen. 24 Grand-Slam-Titel errang bisher nur Margaret Court, womit die Australierin noch immer geschlechterübergreifend den Rekord hält. Bei den Männern ist der Serbe bereits die Nummer eins, hatte er doch zuletzt Rafael Nadal (22) überholt.

Djokovic: „Versuche das Alter nicht als Hindernis zu betrachten“

Mit dem klaren Erfolg zeigte der „Djoker“ zudem erneut der nachkommenden Generation, wer noch immer der Chef ist. „Ich versuche, das Alter nicht als Hindernis zu betrachten. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass 36 das neue 26 ist“, erklärte er nach dem Match.

Djokovic legte in seinem 46. Grand-Slam-Halbfinale bei sichtbar rutschigem Untergrund auf dem Centre Court fulminant los und heimste ein frühes Break ein. Dieses war am Ende auch für den ersten Satzgewinn entscheidend. Der zweite Durchgang gestaltete sich ähnlich, dem Serben gelang abermals ein frühes Break. In der Folge agierte er mit all seiner Routine und verbuchte stets die wichtigen Punkte, während Sinner in den entscheidenden Momenten die nötige Effizienz vermissen ließ.

Djokovic hatte im Match gegen Sinner meistens die Kontrolle.
Djokovic hatte im Match gegen Sinner meistens die Kontrolle.Reuters / Toby Melville

Dritter Satz umkämpft

Im dritten Satz wehrte der Underdog aus Italien beim Stand von 1:1 und 0:40 drei Breakbälle ab und schaffte fünf Punkte in Folge. Bei 5:4 erarbeitete sich Sinner zwei Break- bzw. Satzbälle, die er allerdings mit zu hohem Risiko liegenließ. Die Entscheidung fiel daher im Tiebreak, den Djokovic nach 1:3-Rückstand mit 7:4 für sich entschied und somit nach 2:46 Stunden auch das Match.

„Auch wenn das Resultat die Realität auf dem Platz nicht widerspiegelt, es war sehr eng“, erklärte Djokovic, der seine letzte Niederlage in Wimbledon 2017 im Viertelfinale kassierte. Für Sinner hatte der Weltranglisten-Zweite lobende Worte übrig. „Er hat bewiesen, warum er einer der Leader der kommenden Generation ist und einer der besten Spieler der Welt.“

Alcaraz: In unter zwei Stunden zum Sieg

Alcaraz kam im Verlauf des Turniers auf Rasen immer besser zurecht und lieferte gegen Medwedew eine überzeugende Leistung ab. Der Spanier bereitete seinem Kontrahenten vor allem mit dem Aufschlag lange Zeit Probleme, auch weil Medwedew in einer äußerst tiefen Returnposition agierte. Erst im dritten Satz gelang es dem Russen, Alcaraz leicht in die Bredouille zu bringen. Den zwei Breaks des Weltranglisten-Dritten standen allerdings drei verlorene Aufschlagspiele gegenüber. Nach 1:50 Stunden verwertete Alcaraz seinen ersten Matchball.

„Ich genieße diesen unglaublichen Moment. Es ist an der Zeit weiter zu träumen“, sagte Alcaraz, der nach Manuel Santana und Nadal als erst dritter Spanier ins Wimbledon-Finale einzog. Zudem ist er der Viertjüngste in der Open Era, dem das gelang. Mit Blick auf das Finale zeigte sich Alcaraz trotz der Dominanz von Djokovic zuversichtlich. „Es wird sehr schwierig, aber ich werde kämpfen. Ich werde an mich glauben und glaube daran, dass ich ihn hier schlagen kann.“ Zuletzt trafen die beiden im Halbfinale der French Open aufeinander. Djokovic hatte da die Nase vorn - auch weil Alcaraz Krämpfe bekam.

Carlos Alcaraz darf weiter träumen.
Carlos Alcaraz darf weiter träumen.ANDREW COULDRIDGE

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