Konflikte

London verhängte Sanktionen gegen Russen wegen Kinder-Verschleppung

Alexejewna Lwowa-Belowa ist russische „Kinderrechtsbeauftragte“. Gegen sie liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichts in Den Haag vor.
Alexejewna Lwowa-Belowa ist russische „Kinderrechtsbeauftragte“. Gegen sie liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichts in Den Haag vor.APA / AFP / Alexander Nemenov
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Die britische Regierung verhängt Maßnahmen gegen 14 Personen und Organisationen. Die Ukraine beschuldigt Russland, seit Kriegsbeginn mindestens 20.000 Kinder auf russisches Gebiet verschleppt zu haben.

Großbritannien hat wegen der mutmaßlichen Verschleppung von ukrainischen Kindern durch Russland Sanktionen gegen weitere Vertreter oder Unterstützer des Kremls verhängt. Die Maßnahmen zielten auf insgesamt 14 Personen und Organisationen ab, erklärte die Regierung in London am Montag. Unter ihnen sind der russische Bildungsminister Sergej Krawzow und der bekannte Journalist Anton Krassowski.

Krassowski war als ehemaliger LGTBQ-Aktivist früher der liberalen Opposition nahe gestanden, inzwischen unterstützt er den Kreml. Im vergangenen Jahr hatte er im staatlichen russischen Sender RT gefordert, ukrainische Kinder sollten „verbrannt“ werden.

Haftbefehl gegen Putin und „Kinderrechtsbeauftragte“

Nach Angaben Kiews hat Russland seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 mindestens 20.000 Kinder aus der Ukraine auf russisches Staatsgebiet oder in von Russland kontrollierte Gebiete verschleppt. Nur rund 360 von ihnen konnten demnach in ihre Heimat zurückgeholt werden. Mitte März hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) wegen der mutmaßlichen Verschleppungen Haftbefehl gegen Staatschef Wladimir Putin und die „Kinderrechtsbeauftragte“ des russischen Präsidenten, Maria Alexejewna Lwowa-Belowa, erlassen.

„Mit seinem schrecklichen Programm der Verschleppung von Kindern und der von seinen Lakaien verbreiteten Hasspropaganda erkennen wir Putins wahre Absicht: die Ukraine von der Landkarte zu tilgen“, erklärte der britische Außenminister James Cleverly am Montag. Die nun erlassenen Sanktionen bedeuten ein Aufenthaltsverbot in Großbritannien und ein Einfrieren der Vermögenswerte. Insgesamt hat Großbritannien im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Sanktionen gegen mehr als 1.600 Einzelpersonen und Organisationen verhängt.


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