Mit dem sanften Abklingen der Inflation kommt auch die heimische Volkswirtschaft in Fahrt, erwartet das IHS. Müssen die Österreicher dafür sinkende Reallöhne in Kauf nehmen?
Wien. Das heurige Jahr kann die heimische Volkswirtschaft getrost abschreiben. Die Folgen des Ukrainekriegs und die Auswirkungen der extrem hohen Inflation haben das wirtschaftliche Wachstum weitgehend erstickt. Doch schon 2024 könnte die Phase der Stagnation zu Ende gehen, erwartet das Institut für Höhere Studien (IHS) in seiner Mittelfristprognose. Zwischen 2023 und 2027 dürfte die Wirtschaftsleistung demnach im Schnitt jedes Jahr um 1,2 Prozent steigen. Das klingt zwar nach wenig, doch eine bessere Konjunkturentwicklung gab es in Österreich auch im Schnitt der vergangenen zehn Jahren nicht.
Eine Voraussetzung für die Rückkehr des Wachstums sei aber, dass die Inflation tatsächlich eingedämmt werde, warnen die Ökonomen. Österreich hat im europäischen Vergleich mit einer besonders hohen und hartnäckigen Teuerung zu kämpfen. Bis 2027 soll die Inflationsrate laut Prognose von heuer 7,5 auf 2,3 Prozent fallen. Um das zu erreichen, müsste die Politik aufhören, mit Geldgeschenken die Nachfrage anzuheizen und die Indexierung der Gebühren aussetzen. Den größten Hebel aber halten die Sozialpartner in Händen, sagen die Volkswirte.