Diversität

Transgender-CEO Farberger: „Männer respektieren mich mehr als biologische Frauen“

„Als Mann habe ich gelernt, viel Platz einzunehmen“, so Farberger.
„Als Mann habe ich gelernt, viel Platz einzunehmen“, so Farberger. Mio Sallanto
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HR-Verantwortliche stehen vor der Herausforderung, Retention Management zu nutzen. Also Beschäftigte zu binden und zu halten. Der Schlüssel liegt in der Gleichberechtigung.

Die Kollegen haben gut darauf reagiert, mir gratuliert und meine Entscheidung ernst genommen“, erzählt Caroline Farberger, wenn es darum geht, nicht mehr als Mann, sondern als Frau gelesen zu werden. Die Schwedin ist eine der ersten Führungskräfte, die sich öffentlich dazu geäußert hat und die Transformation medial begleiten ließ. Mittlerweile ist sie international bekannt, hält Vorträge und motiviert Arbeitnehmende, zu sich selbst zu stehen. „Es ist eine andere Lebensrealität“, sagt die 55-Jährige, denn: „Heute kann ich so sein, wie ich wirklich bin, und brauche mich nicht mehr zu verstecken.“ Erst nach der Geschlechtsumwandlung sei ihr aufgefallen, „wie schwer es Frauen in der Wirtschaft haben“.

Ein Punkt, den sie anspricht, ist das Netzwerk, das sie – noch als Mann – im schwedischen Wehrdienst aufbaute. Damals, als sich Frauen noch nicht freiwillig zum Militärdienst melden konnten, hätten die Männer einander bestärkt, sich gegenseitig unterstützt. Diese Mentalität sollten Frauen bereits im Zuge der Sozialisation erlernen, anstatt in Konkurrenz zu gehen. Zumindest, wenn es nach ihr geht.

Platz schaffen und dominieren

Farberger hatte sich schon jung das Ziel gesetzt, kompromisslos erfolgreich zu sein. So startete sie ihre Karriere in großen Unternehmensberatungen wie McKinsey und Bea­ringPoint, um ihre Visionen zu realisieren. Bis 2022 war sie CEO des schwedischen Versicherers ICA Insurance, nachdem sie 25 Jahre in Führungspositionen in der Finanzbranche tätig gewesen war.

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