Der Arbeitskräftemangel ist ein ernsthaftes Thema. Besser gemeinsam an Lösungen arbeiten, als aufgeheizte Narrative erzeugen.
Einen Mangel an Arbeitskräften, nicht nur Fachkräften, können wohl alle Seiten bestätigen. Im Juni lag die Zahl der offenen Stellen in Österreich laut Arbeitsmarktservice bei 118.566. Zahlreiche Betriebe, quer über die Branchen verteilt, klagen seit längerer Zeit über akute Personalknappheit. Eine Entspannung der Situation ist vorerst nicht in Sicht. Allein im Pflegesektor rechnet das Sozialministerium bis zum Jahr 2030 mit einem Mehrbedarf von rund 76.000 Beschäftigten. Das teilte das Ministerium diese Woche nach einer Gesprächsrunde mit Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) sowie Vertreterinnen und Vertretern der Sozialpartner per Aussendung mit.
Diesen ernsthaften Personalmangelerscheinungen steht eine Debatte über Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich gegenüber. Das würde einerseits die Personalkosten um rund 25 Prozent anheben und wohl auch den Mangel an Arbeitskräften zusätzlich verschärfen. Die Wirtschaftskammer (WKO) hat deshalb eine Befragung zu dem Thema in Auftrag gegeben. Dabei wurde 2000 Menschen dazu befragt, wie akzeptabel oder inakzeptabel sie bestimmte Folgen einer Arbeitszeitverkürzung einschätzen.
Sachliche Debatte ohne emotionale Fragestellungen
Die möglichen Folgen, die abgefragt wurden, hatten allerdings wenig mit den erwarteten Problemen der heimischen Wirtschaft zu tun, wie etwa dem deutlichen Wettbewerbsverlust bei exportorientierten Betrieben. Es ging anscheinend vielmehr darum, jene Fragen zu stellen, die eine besonders hohe Ablehnung generieren. Etwa: