Die Wirtschaftsminister der führenden Industrie- und Schwellenländer können sich nicht auf einen gemeinsamen Ausbau-Pfad bei Erneuerbaren einigen. Die erhoffte Verdreifachung wurde abgelehnt. Aber nicht alles ist schlecht.
Eigentlich hätte es ein großer Wurf werden sollen. Vergangene Woche sind im indischen Goa die Energieminister der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen (G20) zusammengekommen, um konkrete Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren zu beschließen. Zu unterschiedlich waren aber deren Vorstellungen – und das, obwohl sich Gastgeber Indien als aufstrebende Wirtschaftsmacht sichtlich bemühte, ein herzeigbares Ergebnis zu präsentieren. Premierminister Narendra Modi will den G20-Vorsitz in diesem Jahr nutzen, um für sein Land eine führende Rolle bei der Energiewende zu reklamieren und eine Vorreiterrolle unter den Schwellenländern zu übernehmen.
Das Ergebnis blieb aber unter den Erwartungen. Jedenfalls für die westlichen Wirtschaftsnationen, die ihre Ambitionen beim Erneuerbaren-Ausbau auch vertraglich auf andere Länder übertragen wollten. Das vorab ausgegebene Ziel einer Verdreifachung der globalen Kapazitäten alternativer Kraftwerke bis 2030 findet sich aber lediglich in der Zusammenfassung der indischen Präsidentschaft. Ein gemeinsames Abschlusskommuniqué kam wegen der großen Differenzen der Teilnehmerländer gleich gar nicht zustande.