Literaturpreis

Anna Kim erhält den Veza-Canetti-Preis 2023

Anna Kim prägt die heimische Literatur mit einem Blick über den Tellerrand hinaus. 

Foto: Clemens Fabry
Anna Kim prägt die heimische Literatur mit einem Blick über den Tellerrand hinaus. Foto: Clemens FabryClemens Fabry
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Die gebürtige Südkoreanerin und Wahlwienerin Anna Kim erhält den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis.

Die Schriftstellerin Anna Kim, deren Texte auch schon in der „Presse“ zu lesen waren, erhält heuer den Veza-Canetti-Preis. Die von der Stadt Wien vergebene Literaturauszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. „Mit Anna Kim reiht sich eine neue, spannende Stimme in die Reihe der Preisträgerinnen. Ihre Fähigkeit, literarische Formen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, wird so erneut wertgeschätzt“, gratulierte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler von der SPÖ am Montag der Autorin in einer Aussendung.

Offiziell wird Kim die Auszeichnung, mit der seit 2014 literarische Leistungen heimischer Autorinnen gewürdigt werden, am 4. Dezember im Wiener Rathaus entgegennehmen. Die 1979 in Südkorea geborene Preisträgerin, die seit 1984 in Wien lebt, veröffentlichte 2004 ihren Debütroman „Die Bilderspur“. Mit Büchern wie „Anatomie einer Nacht“ (2012), „Die große Heimkehr“ (2017) oder dem Essayband „Der sichtbare Feind“ (2015) machte sie im Literaturbetrieb zunehmend auf sich aufmerksam. Für ihren bis dato letzten Roman „Geschichte eines Kindes“ (2022) wurde sie sowohl für den Österreichischen als auch Deutschen Buchpreis nominiert.

Liebe zum Detail und eingängige Bilder

„Anna Kims literarisches Schaffen besticht durch ihr großes Interesse an der Erkundung des Menschen als ein gesellschaftlich geformtes Wesen, durch ihre theoriebasierte Herangehensweise an gesellschaftlich relevante Themen und nicht zuletzt durch die literarische Umsetzung ihrer gesellschaftskritischen Konzepte in einen so differenzierten wie feinen Detailreichtum, den sie in wirkungsmächtigen Bildern gestaltet“, wird die fünfköpfige Jury zitiert: „In unzähligen Abwandlungen - einmal an zeitgenössischen, ein andermal an historischen Begebenheiten; einmal in Grönland, ein andermal in Korea, etc. - nähert sie sich existenziellen Fragestellungen, die um das Fremdsein des Menschen im Allgemeinen kreisen, und um die prinzipielle Möglichkeit der Selbstvergewisserung.“ (APA)

Mit der Verleihung des diesjährigen Veza-Canetti-Preises solle Kims bisheriges literarisches Werk gewürdigt und ihr weiteres Schreiben gefördert werden - „in der Überzeugung, dass die Autorin in Zukunft auch einer breiteren Öffentlichkeit als bedeutende Stimme der österreichischen Gegenwartsliteratur bekannt wird“, heißt es in der Aussendung.


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