Von einem neuen Tablet bis hin zu Uhren und neuen Faltgeräten, die Produktpalette bei Samsung wächst weiter.
Hands-On

Galaxy Z Flip 5 und Galaxy Z Fold 5: Die neuen Samsung-Falthandys im Kurztest

Samsung bleibt unbeirrt auf dem Pfad der Foldables. In Seoul präsentierte der Tech-Riese die fünfte Generation des Z Fold und des Z Flip. „Die Presse“ konnte die Geräte bereits ausprobieren. Ein Überblick über die Verbesserungen, Änderungen und Preise.

Die Revolution des Smartphone-Marktes ist ausgeblieben. Vielmehr ist es eine stetige Entwicklung. Den Weg voran beschreitet der südkoreanische Hersteller Samsung. Die Strategie ist seit fünf Jahren unverändert: Der Hersteller will diesen Bereich definieren und dominieren. Immerhin wurde am Mittwoch in Seoul die bereits fünfte Generation der Foldables vorgestellt. Ab dem 11. August sind die neuen Geräte offiziell im Handel erhältlich. „Die Presse“ konnte das Galaxy Z Flip 5 und das Z Fold 5 bereits vorab in Korea ausprobieren. Die Neuerungen im Überblick. 

Gleich vorweg: Bewegten wir uns im Apple-Universum, bekämen die neuen Falthandys lediglich ein S am Ende angehängt. Evolution statt Revolution scheint das Leitmotiv. Fehlerkorrektur, Anpassungen und lang erwartete Design-Änderungen definieren diese Generation. Die wohl größte Neuerung bei beiden Geräten ist, dass sie im zusammengefalteten Zustand keine Lücke mehr haben. 

Das fällt vor allem beim Galaxy Z Flip 5 auf. Die Generationen zuvor hatten immer das Problem, dass die Folie nach einigen Monaten direkt am Falz unschön wurde. Sei es, dass sie Falten warf oder leichte Bläschen aufwies. Zwar bietet Samsung das Service, die Folie kostenlos tauschen zu lassen. Das sollte auch angenommen werden, denn ist Luft unter der Folie, ist damit auch Platz für Schmutz, und dieser kann dem Gerät nachhaltig schaden. 

Dass das Galaxy Z Flip 5 nun wirklich plan aufliegt, entspricht endlich Samsungs gewohntem Anspruch an hochwertige Verarbeitung. Bei dem Preis haben die Geräte und auch die Nutzer das mehr als verdient – doch dazu später mehr. An der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren. Samsung hat binnen fünf Jahren ein nahezu perfektes Falthandy auf den Markt gebracht. 

Denn wirklich positiv ins Gewicht fällt auch das deutlich größere Außendisplay. Auf einer Bildschirmdiagonale von 3,4 Zoll lässt sich einiges organisieren, beantworten und googeln, ehe man überhaupt den größeren Bildschirm braucht. Immerhin: Das erste iPhone hatte einen kaum größeren Bildschirm. Auch wenn nicht alle dafür optimierten Apps auch wirklich Sinn haben. Denn wer mag schon einen Netflix-Film darauf schauen? Aber es wäre möglich. 

Wirklich Sinn ergibt hingegen die integrierte vollständige Quertz-Tastatur auf dem Außen-Display. Eine kurze Antwort oder schnelle Info, dass man zu spät dran ist, funktioniert darüber wirklich gut. 

Im Innenleben selbst hat sich nur wenig getan, wie die Auflistung zeigt. Bei den Farben zeigt sich das Flip nun in Creme, Helllila, Dunkelgrau und aktuell der Modefarbe des Jahres 2023: in einem ansprechenden Minzgrün.

Das Fold – der Computer für unterwegs 

Das Flip war vor fünf Jahren als Alternative für Frauen gedacht. Doch die Kundschaft hat anders entschieden, die Verteilung zwischen Frauen und Männern ist nahezu ausgeglichen. Kein Wunder, passt es doch praktisch in jede Hand- und Hosentasche. Selbst im Sakko (im eigentlichen Platz fürs Stecktuch) hat das Flip Platz. Das Fold 5 stellt Männer hingegen vor eine Herausforderung, denn es braucht Platz. 

Das ändert sich auch bei der fünften Generation nicht. Immerhin misst das Gerät im zusammengeklappten Zustand 154,9 x 67,1 x 13,4 Millimeter. Ausgeklappt: 154,9 x 129,9 x ,1 Millimeter. Das Fold braucht also Platz, mindestens große Hosentaschen.

Dafür sind das Außendisplay und der Hauptbildschirm nahezu gleich groß. Letzterer bietet eine Größe von 7,6 Zoll. Das Cover hingegen 6,2 Zoll. Der Vorteil des großen Bildschirms bleibt natürlich bestehen. Multimediale Inhalte und längere Texte lassen sich angenehm konsumieren. Die Auflösung von 2176 x 1812 Pixel bedeuten in der Praxis eine sehr gute Lesbarkeit – selbst bei starker Sonneneinstrahlung. 

Die versteckte Kamera muss wirklich gesucht werden. Hier könnte sich durchaus mal Apple ein Beispiel nehmen. Auch wenn die „Dynamic Island“ mit Animationen ausgestattet wird, es nimmt weiter viel Platz vom Display weg. Dafür löst diese aber nur mit vier Megapixeln auf – für Video-Calls mehr als ausreichend –, wer gut auflösende Selfies schätzt und möchte, greift dafür am besten auf die Frontkamera zurück, die zumindest mit zehn Megapixeln auflöst und eine Linse mit F2.2 bietet. 

Das 254 Gramm schwere Gerät bietet einen 4400 mAh großen Akku. Das verspricht eine ausreichend lange Ausdauer. 

Ein wenig enttäuschend ist, dass Samsung bei den Kameras auf Altbewährtes setzt. Hier gibt es Hardware-seitig nichts Neues zu berichten. Die Megapixel und Sensoren bieten laut Samsung bereits die ideale Kombination, den Rest erledige die Software – allem voran die künstliche Intelligenz. Die darf natürlich heutzutage nicht fehlen. Generell steht die perfekte Abstimmung von Hard- und Software im Fokus des Unternehmens. 

Das Galaxy Z Fold 5 wird immer mehr zum Arbeitstier. Denn wer Multitasking wirklich auf eine neue Ebene heben möchte, kann mit bis zu vier Apps gleichzeitig arbeiten, wobei die vierte nur noch schwebend über die anderen Anwendungen gehoben wird. Außerdem werden Bedienungselemente, die vom Arbeiten mit dem Computer bekannt sind, auf das Z Fold 5 übertragen. Stichwort: Drag and Drop. 

Der Widerstand beim Schließen des Geräts ist angenehm leichtgängig. Der Falz drückt sich weniger deutlich durch das Display durch. Spürbar bleibt er trotzdem noch leicht.
Der Widerstand beim Schließen des Geräts ist angenehm leichtgängig. Der Falz drückt sich weniger deutlich durch das Display durch. Spürbar bleibt er trotzdem noch leicht. Die Presse/Barbara Steinbrenner

„Auch wenn der Smartphone-Markt rückläufig ist, zeigen die Verkaufszahlen der Foldable-Geräte, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Marvin Peters, Country-Manager bei Samsung Österreich. Das koreanische Unternehmen ist stark vertreten. Jedes zweite Handy, das in Österreich über den Ladentisch geht, kommt von Samsung. Selbst im Premiumsegment hat der Hersteller die Nase vorn. 

Die technische Ausstattung des Galaxy Z Flip 5 im Überblick.
Die technische Ausstattung des Galaxy Z Flip 5 im Überblick.

Apropos Premium: Die Preise – wie könnte es anders sein – haben es in sich. Das Galaxy Z Flip 5 startet bei 1200 Euro (8 GB RAM; 256 Gigabyte interner Speicher). Wem der Speicher zu gering ist, kann diesen gegen einen Aufpreis von 220 Euro verdoppeln. 

Ein Prozessor für alle(s) 

Beide Geräte (und auch die Tablets) teilen sich denselben Prozessor: den Achtkern-Prozessor von Qualcomm. Der Snapdragon Qualcomm 8 Gen 2 for Samsung. Im Gegensatz zum Z Flip 5 ist das Fold mit deutlich mehr Arbeitsspeicher (RAM) ausgestattet. Insgesamt stehen zwölf Gigabyte zur Verfügung, unabhängig vom internen Speicher. Hier gibt es zwei Versionen: 256 und 512 Gigabyte. 

Bei den Anschlüssen üben sich beide Geräte in Sparsamkeit. Bis auf einen USB-C-Anschluss wurde alles weggespart. Dafür sind das Z Flip 5 und das Z Fold 5 beide IPX8-zertifiziert, das bedeutet, ein kleiner Tauchgang (in Süßwasser) schadet den Geräten nicht. 

Das Cover samt S Pen kostet 100 Euro.
Das Cover samt S Pen kostet 100 Euro. Samsung

Für einen internen Steckplatz für den S Pen hat es bei dieser Generation leider noch nicht gereicht. Dafür hat sich Samsung aber eine gute Alternative einfallen lassen: Denn wie auch schon beim Vorgängermodell, kann mit dem S Pen auf dem großen Display (nicht auf dem kleinen) geschrieben und gezeichnet werden. Damit der Stift aber nicht ständig in der Tasche herumkugelt und verloren geht, gibt es eine spezielle Hülle, die leicht ist und kaum aufträgt. Sehr von Vorteil bei dem doch schon recht großen Gerät. Mit dieser Hülle ist das Gerät nicht nur geschützt, sondern der Stift ist plan auf der Rückseite untergebracht und kann mit nur einem Klick herausgeschossen werden. 

Samsungs Preispolitik  

War die Hülle samt Plätzchen für den S Pen im vergangenen Jahr alles andere als hübsch oder gar praktisch, ist das diesjährige Design wirklich durchdacht. Das Cover ist schlank, leicht und kommt mit einem eingelassenen Platz für den Stift. Solche Accessoires erwartet man von einem Marktführer. Der Preis mit knapp 100 Euro schockt kaum, blickt man auf jenen für das Gerät. Kommen wir also schlussendlich zu den Preisen für das Smartphone-Tablet-Reader-Fold. In der mittlerweile nun fünften Generation erwartet man, dass sich die Entwicklungs- und Forschungskosten allmählich amortisiert haben und die Geräte günstiger werden. Doch das Gegenteil ist der Fall, was wohl auch in der Inflation, den Engpässen in der Lieferkette und den insgesamt gestiegenen Preisen bei den Rohstoffen begründet ist. Denn: Im Vergleich zum Vorjahr legt hier Samsung ordentlich nach und knackt erstmals die 2000-Euro-Marke. Das Z Fold 5 startet mit 256 Gigabyte und zwölf Gigabyte RAM mit einem Preis von 1899 Euro – eine Teuerung zum Z Fold 5 von 100 Euro. Die 512-Gigabyte-Variante schlägt mit 2019 Euro zu Buche. Ebenfalls eine Preiserhöhung von 100 Euro. Einziger Trost: Die Geräte erleben meist einen deutlichen Preisverfall, sobald sie auf den Markt kommen. 

Die heurigen Farben sind allesamt dezent und weniger schrill. Besonders das Türkis-Mint beim Galaxy Z Flip 5 gefällt.
Die heurigen Farben sind allesamt dezent und weniger schrill. Besonders das Türkis-Mint beim Galaxy Z Flip 5 gefällt. (c) Die Presse/Barbara Steinbrenner

Beide Geräte sind ab dem 11. August erhältlich. In der Vorbestellphase locken die Koreaner mit Goodies: Denn wer zum Beispiel die 256-Gigabyte-Variante bestellt, erhält automatisch die Variante mit dem größeren Speicher. Das gilt für beide Modelle. Auch der Eintausch älterer Geräte ist möglich und bringt nochmal eine Ersparnis von bis zu 150 Euro. 

Die technische Ausstattung des Galaxy Z Fold 5 im Überblick.
Die technische Ausstattung des Galaxy Z Fold 5 im Überblick.

Aus preislicher Sicht, aber auch aus technologischer Sicht, bietet der Wechsel vom Gerät der Vorjahresgeneration zum Z Fold 5 oder Flip 5 insgesamt keinen sonderlich großen Mehrwert.

Compliance-Hinweis: Die Reise der „Presse“ nach Seoul findet auf Einladung von Samsung statt. Die Berichterstattung erfolgt in redaktioneller Unabhängigkeit.

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