Schweizer stimmen über Managergehälter ab

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Das Volk wird am 3. März über die "Abzocker" befinden.

Bern/Red. Subtil versucht man es erst gar nicht: Die „Volksinitiative gegen die Abzockerei“ möchte die Managerentlohnung in der kapitalistischen Schweiz neu regeln.

Man sei keineswegs gegen den freien Markt, man wolle im Gegenteil „endlich einen freien Markt“, heißt es auf der Website. Laut ihrer Vorstellung sollen die Aktionäre eines Unternehmens bei der Generalversammlung über die Gesamtsumme aller Entschädigungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung abstimmen. „Nicht mehr Kollegen und Freunde sollen den individuellen Lohn bestimmen, sondern die Generalversammlung wählt unabhängige Mitglieder in den sogenannten Vergütungsausschuss.“ Zudem soll es ein Verbot von Abgangsentschädigungen, Begrüßungsmillionen und Prämien bei Firmenkäufen und -verkäufen geben.

Die Schweizer werden am 3.März über die Forderungen abstimmen. Stimmt die Mehrheit mit Ja – und Umfragen deuten darauf hin –, muss das Parlament entsprechende Gesetze ausarbeiten.

Aufschwung bekam die Bewegung zuletzt durch den Abgang von Novartis-Chef Daniel Vasella (59): Er bekommt 60 Millionen Euro dafür, dass er in den kommenden sechs Jahren nicht für die Konkurrenz arbeitet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2013)

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