Interview

Es braucht Berührung mit „Kultur des Gebens“

Wer einmal einen Platz an einer US-Uni (hier Harvard) gehabt hat, vergisst das nicht und gibt später Geld.
Wer einmal einen Platz an einer US-Uni (hier Harvard) gehabt hat, vergisst das nicht und gibt später Geld.Patrick Donovan
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Der ehemalige Rektor der Uni Wien Georg Winckler wirbt als Vorstandsvorsitzender der Alpha+ Stiftung des Wissenschaftsfonds FWF um Spenden für die Forschung. Ein Gespräch über Hintergründe, Hürden und Konkurrenz.

Die Presse: Derzeit läuft die Ausschreibung für den vom US-Geschäftsmann Patrick Dumont ermöglichten Zero Emissions Award für exzellente Wissenschaft im Kampf gegen den Klimawandel. Er hat dem FWF dafür 4,5 Millionen Euro gespendet. Großzügiges Mäzenatentum für die Forschung ist in Österreich aber bisher eher die Ausnahme als die Regel. Woran liegt das?

Georg Winckler: Das ist erstens die Kultur in Österreich. Wir wissen, dass etwa 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher – bei über 60-Jährigen sogar 80 Prozent – spenden. Das Geld geht aber vor allem an soziale Zwecke, auch Kultursponsoring ist stark. Zweitens umfassen nur ein oder zwei Prozent der Spenden Summen über 1000 Euro. Österreich ist also durch sehr umfangreiche Kleinspenden im Bereich Soziales und Kultur geprägt. Man muss sich fragen, warum private Zuwendungen für Wissenschaft und Forschung so gering sind.

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