Transfer

Sadio Mané: Der glanzlose Abschied des Münchner Weltstars

Bayern-Missverständnis Sadio Mané.
Bayern-Missverständnis Sadio Mané. APA
  • Drucken

Nach nur einem Jahr und viel Tamtam wickelt der FC Bayern seinen Transferirrtum Sadio Mané ab. Für ein fürstliches Gehalt winkt dem gefallenen Superstar ein Seniorenduett mit Cristiano Ronaldo in der Wüste.

Tokio. Das Ende der unglücklichen Beziehung zwischen Sadio Mané und dem FC Bayern hatte nichts mehr von Glamour und Weltstargetöse. Ohne Abschiedsspiel, ohne Trennungsschmerz, ohne große Gesten und Worte gingen die einstigen Wunschpartner in Tokio auseinander. Der riesige Bayern-Tross flog nach dem arg beschwerlichen 1:0 im zweiten Testspiel der Asientour gegen Kawasaki Frontale weiter nach Singapur. Der 31-jährige Mané blieb zurück in der japanischen Metropole.

Die nächste Fußballstation von Mané heißt Saudiarabien, wo er künftig beim Klub Al-Nassr in einem Seniorenduett mit dem mehrmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo, 38, auftreten soll. Der allein finanziell lukrative Millionentransfer in die Wüste ist beschlossene Sache.

Mané bestieg also nicht Bayerns Charterflieger. Der dringendste Münchner Verkaufskandidat wurde vielmehr freigestellt, weil er sich „in finalen Vertragsverhandlungen“ befinde, wie die Bayern auf Nachfrage bestätigten. Thomas Tuchel hatte den Angreifer, dem die Bayern-Entscheider einen vorzeitigen Abschied nahegelegt hatten, schon am Samstag nicht mehr eingesetzt. „Sie wissen ja, was normalerweise kommt“, sagte der Trainer im Anschluss zum üblichen Vorgehen vor dem Transfervollzug. 

„Nicht alleine schuld“

Mané soll zum Medizincheck nach Dubai weiterreisen – und dann bei den Saudis seine Unterschrift unter einen angeblich mit 40 Mio. Euro netto pro Jahr dotierten Langzeitvertrag setzen. Die Bayern wiederum sind froh, dass nach nur einem Jahr und viel Tamtam das Missverständnis Mané abgewickelt ist. Die 32 Mio. Euro Ablöse an Liverpool kommen wohl wieder herein – und ein Spitzenverdiener ist weg.

Afrikas Fußballstar entpuppte sich als Bayern-Irrtum. Nach 38 Pflichtspielen bleiben neben zwölf Toren eine Verletzung vor der WM, eine enttäuschende Zeit danach und eine handfeste Auseinandersetzung mit Teamkollege Leroy Sané in Erinnerung. 

Beim Spiel gegen Kawasaki hockte Mané neben der Ersatzbank auf einem Sessel, mit Smartphone und AirPods in den Ohren. Danach schlich er wortlos ein letztes Mal in den Bayern-Bus. Von Teamkollege Joshua Kimmich gab es immerhin versöhnliche Abschiedsworte. „Er war nicht alleine daran schuld, dass es in der Rückrunde bei uns nicht mehr funktioniert hat. Wenn du als Topstar kommst, musst du dir sehr viel Kritik anhören – manches zu Recht, manches zu Unrecht.“ (red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.