Votiv-Besetzer gehen nicht ohne legalen Aufenthaltstitel

APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Asylwerber wollen die Votivkirche nicht verlassen, ehe ihre Forderungen erfüllt sind. Bundespräsident Heinz Fischer laden sie zum Essen ein.

Die Votivkirche dürfte noch länger bewohnt bleiben. Vertreter jener Asylwerber, die seit nunmehr gut zwei Monaten in dem Gotteshaus leben, machten bei einer Pressekonferenz Donnerstagvormittag klar, dass sie die Kirche nicht verlassen werden, ehe sie nicht einen legalen Aufenthaltstitel und damit verbunden eine Arbeitserlaubnis erhalten. Zu Tisch bitten wollen sie Bundespräsident Heinz Fischer, den die Besetzer zu einem Abendessen in die Votivkirche einluden.

Der derzeitige Status ist, dass die Asylwerber nach zwei Hungerstreiks wieder essen. Begründet wurde dies am Donnerstag neuerlich mit einem Schreiben von Bundespräsident Heinz Fischer an sie, in dem das Staatsoberhaupt "Hilfe im Rahmen der geltenden Gesetze" angeboten hatte.

Besetzer haben Angst vor Abschiebung

Freilich hatte der Präsident auch appelliert, dass die Asylwerber angebotene Ersatzquartiere annehmen sollten. Danach sieht es derzeit nicht aus, fürchten die Asylwerber doch bei Verlassen der Kirche festgenommen und abgeschoben zu werden. Ihre Vertreter verlangten am Donnerstag neuerlich politische Verhandlungen mit dem Ergebnis, dass sie im Land bleiben und arbeiten können. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hatte solche Gespräche jedoch wiederholt ausgeschlossen.

Fischer: "Vordringlichere Dinge als ein Abendessen"

Bundespräsident Fischer plant jedoch derzeit nicht, auf das Angebot einzugehen. Aus seinem Büro hieß es auf am Donnerstag, es gebe derzeit vordringlichere Dinge als ein Abendessen. Zunächst müsse eine befriedigende Lösung rund um die Aktion in der Votivkirche gefunden werden.

Pressekonferenz im Freien

Abgehalten wurde die Pressekonferenz diesmal vor der Votivkirche. Dies sollte als Protest dagegen dienen, dass Medienvertreter nicht mehr zu ihnen ins Gotteshaus vorgelassen werden. Zudem stört die Asylwerber, dass einige ihrer umstrittenen "Unterstützer" keinen Zugang mehr zur Votivkirche haben.

(APA/Red.)

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