Zuflüsse für offene Immofonds

Die Presse
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Die Produkte werfen relativ stabile Renditen ab. Ganz risikofrei sind sie aber nicht. Denn manchmal müssen Anleger jahrelang auf ihr Geld warten.

Wien/B.l. 3,5 Mrd. Euro liegen in österreichischen offenen Immobilienfonds. Vor einem Jahr waren es 2,9 Mrd. Euro. Trotz Negativschlagzeilen aus Deutschland erfreut sich das Produkt großer Beliebtheit. Auf Einjahressicht ist die Performance von fünf der sechs heimischen Fonds positiv und liegt zwischen 4,7 (SemperReal Estate) und 1,95 Prozent (Raiffeisen Immobilienfonds).

Auf Drei- und Fünfjahressicht schaut die Performance ähnlich aus. Was die Fonds von Aktien- oder Anleihenfonds unterscheidet: Eine überraschend hohe Rendite gibt es fast nie, schwere Abstürze sind auch selten. Frei von Risken sind offene Immobilienfonds aber nicht: Wollen zu viele Anleger gleichzeitig ihr Geld abziehen und müsste der Fonds dafür Immobilien zu einem schlechten Preis auf den Markt werfen, wird das Produkt vorübergehend geschlossen– die Anleger kommen monate- oder jahrelang nicht an ihr Geld. Entspannt sich die Lage gar nicht mehr, wird der Fonds aufgelöst, die Immobilien verkauft und die Anleger nach und nach entschädigt.

Viele deutsche Fonds aufgelöst

In Deutschland– dort liegen 82 Mrd. Euro in offenen Immobilien-Publikumsfonds – befindet sich fast ein Viertel des Fondsvolumens in Auflösung. Zwei Prozent der Fonds sind vorläufig eingefroren. Auch in Österreich war es im Zuge der Finanzkrise vorübergehend zu Schließungen gekommen. Inzwischen sind alle Fonds wieder geöffnet.

Mit sogenannten „geschlossenen Fonds“, wie Beteiligungen oft genannt werden (siehe nebenstehenden Artikel) haben die offenen Fonds wenig gemeinsam. Der Ein- und Ausstieg ist grundsätzlich jederzeit möglich. Anders als Immobilienentwickler investieren die Fonds vor allem in Bestandsobjekte: So hat kürzlich die Erste KAG für ihren Immobilienfonds in Aspern vier Baugrundstücke für Wohnhäuser erworben. Die Immobilien werden aber erst nach der Fertigstellung 2015 in den Bestand des Fonds übernommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2013)

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