Der Wiener Erzbischof tritt tritt nach der Übersiedlung der Asylwerber aus der Wiener Votivkirche für einen konstruktiven Dialog mit den Behörden ein.
Der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn tritt nach der Übersiedlung der Asylwerber aus der Wiener Votivkirche in das Servitenkloster für einen konstruktiven Dialog der Asylwerber mit den Behörden ein. Gleichzeitig sprach sich der Kardinal in einer Erklärung auch für eine Verbesserung des Asylwesens ein.
"Es erstaunt nicht, wenn Menschen, deren Würde nicht genug geachtet wird, aus ihrer Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht heraus in eine oft unnötig aggressive Offensive gehen, Konfrontation und Aggression nützen aber niemandem", heißt es in der Erklärung Schönborns. Seine "große Hoffnung" ist es, "dass der freiwillige Auszug aus der Votivkirche ein Weg in einen konstruktiveren Dialog zwischen Betroffenen und Behörden ist".
Einen solchen Dialog würde Kirche auch mit Nachdruck unterstützen. "Dabei ist uns neben anderen Anliegen auch wichtig, genau zu schauen, ob die hiesige Einschätzung von Risken in Ländern wie Pakistan der Wirklichkeit entsprechen."
"Am Ende hat Vernunft gesiegt"
Nach Ansicht Schönborns muss es nun auch darum gehen, "konkret und konstruktiv das österreichische Flüchtlingswesen zu verbessern". Viel sei schon getan worden, "aber noch immer erfahren Menschen, die fremd sind, verängstigt sind, verzweifelt sind, oft nicht den Respekt, den sie als unsere Brüder und Schwestern verdienen".
Der Wiener Erzbischof zeigte sich auch "sehr froh" darüber, dass mit der Übersiedelung der Asylwerber "am Ende die Vernunft gesiegt hat". Er dankte allen, die dazu beigetragen haben, und sprach der Pfarrgemeinde der Votivkirche und Pfarrer Jo Farrugia seinen Respekt aus.
Schönborn hält sich derzeit in Rom auf, wo heute die konkrete Vorbereitung zur Wahl des neuen Papstes begonnen hat. Der Kardinal zeigte sich "sehr erleichtert und dankbar", dass er "mit einer großen Sorge weniger in diesen sehr verantwortungsvollen Prozess gehen" könne.
(APA)