Asyl: Aktivistensprecher aus Schubhaft entlassen

Archivbild
Archivbild(c) Die Presse (FABRY Clemens)
  • Drucken

Die Haftvoraussetzungen seien nicht mehr gegeben gewesen. Der 33-Jährige zieht zu den anderen Aktivisten ins Servitenkloster.

Der Ende Februar festgenommene 33-jährige Shahjahan Khan wurde aus der Schubhaft entlassen. Er wird - wie die anderen auch - ins Wiener Servitenkloster einziehen, wo ihnen Kardinal Christoph Schönborn das Gastrecht zugesichert hat. Der Flüchtling war im Hunger- und Durststreik.

Als Grund für die Entlassung des 33-Jährigen - der immer wieder als Sprecher der Gruppe aufgetreten war - wurde seitens der Behörden genannt, dass die Flüchtlinge gleichzeitig mit der Übersiedlung auch die Kooperation zugesagt haben. Da sie ihrer Melde- und Mitwirkungspflicht nachkommen, besteht kein Grund mehr für die Aufrechterhaltung der Schubhaft. Denn diese könne nur verhängt bzw. aufrecht erhalten werden, wenn dies zur Sicherung des Verfahren nötig ist. Klaus Schwertner, der Geschäftsführer der Caritas Wien, vermutet hingegen, dass gesundheitliche Probleme zur Freilassung geführt haben könnten.

Demonstration angekündigt

Die Aktivisten kündigten für den Mittwoch um 16 Uhr eine Demonstration für die Freilassung der zwei Mitglieder ihrer Bewegung aus der Schubhaft an. Nach der Freilassung Khans ist aber nur noch eine Person der Gruppe im Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände in Schubhaft. Vom Servitenkloster aus soll der Protestzug dorthin führen.

Die Aktivisten werfen der Polizei vor, rund um die Votivkirche "Jagd auf Flüchtlinge" gemacht zu haben. Ein Vorwurf, den die Polizei in jüngster Vergangenheit häufig zurückgewiesen hat.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Asylwerber: Neue Besetzung möglich

Nach dem Umzug ins Servitenkloster wollen die Asylwerber weiterverhandeln. Sollte es nicht bald ein Ergebnis geben, wird eine neue Besetzung überlegt.
Wien

Nach Votivkirche-Besetzung: Protest in "neuer Phase"

Jene 63 Asylwerber, die am Sonntag die Wiener Votivkirche verlassen haben, wollen ihren Protest für Verbesserungen im Asylwesen fortsetzen.
Wien

Schönborn für Dialog und Verbesserung des Asylwesens

Der Wiener Erzbischof tritt tritt nach der Übersiedlung der Asylwerber aus der Wiener Votivkirche für einen konstruktiven Dialog mit den Behörden ein.
Exodus Votivkirche
Wien

Asyl: Der Exodus aus der Votivkirche

Die 60 Asylwerber, die seit 18.Dezember in der Votivkirche protestierten, sind in das Servitenkloster am Alsergrund übersiedelt. Ihr Protest soll nun von dort aus weitergehen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.