Frankreich: Bub trug "Ich bin eine Bombe"-T-Shirt

Frankreich Jihad trug eine
Frankreich Jihad trug eine(c) EPA (FRANCIS R. MALASIG)
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Er ist drei Jahre alt, heißt "Jihad" und seine Mutter steht vor Gericht: Die Französin muss sich wegen "Verherrlichung von Verbrechen" verantworten. Ihr drohen bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu 45.000 Euro.

Weil sie ihren drei Jahre alten Sohn namens Jihad mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "Ich bin eine Bombe" in den Kindergarten schickte, hat sich eine Frau in Südfrankreich vor Gericht verantworten müssen. Zuvor war bereits dem Bruder der Mutter der Prozess gemacht worden. Er hatte ein Leiberl gekauft, auf dessen Rückseite die Aufschrift "Jihad, geboren am 11. September" stand. Die Anklage lautet auf "Verherrlichung von Verbrechen".

Den beiden Angeklagten drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren und eine Geldstrafe von bis zu 45.000 Euro.

"Wollten nicht provozieren"

Vor dem Gericht in Avignon beteuerten die Beschuldigten, sie hätten keinesfalls provozieren wollen. Er habe "keinerlei Sache" vertreten wollen, sagte der Onkel des kleinen Buben. Die Mutter, die als Sekretärin arbeitet, sagte, sie habe ihm das T-Shirt angezogen, ohne nachzudenken. Ihre Anwältin sagte, die 35-jährige Mutter müsse sich Tag für Tag durchschlagen, um ihr Kind aufzuziehen. Sie habe anderes zu tun, als Verbrechen zu verherrlichen.

Staatsanwalt Olivier Couvignon zeigt sich wenig überzeugt von diesen Argumenten. Niemand könne heute behaupten, dass die Aufschriften auf dem T-Shirt keine "direkte und skandalöse Anspielung auf den Terrorismus" gewesen seien. Der Bub sei auf "feige Weise an die Front des hasserfüllten Spotts geschickt worden", sagte Couvignon.

Das Urteil soll am 10. April verkündet werden.

(APA/AFP)

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