Mit dem Ausschluss der Band Frei.Wild wollte der Bundesverband Musikindustrie ein "Zeichen setzen". Zuvor hatten die Pop-Gruppen Mia. und Kraftklub ihre Nominierung zurückgezogen.
Der Ausschluss der Südtiroler Rockband Frei.Wild aus dem "Echo"-Wettbewerb sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Am Freitag hat der Bundesverband Musikindustrie angekündigt, die Regeln für den begehrten Pop-Preis verändern zu wollen: "Wir werden unsere Nominierungskriterien rasch überarbeiten, um mit solchen Fällen in Zukunft klarer umgehen zu können", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie, Florian Drücke, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Die konkreten Veränderungen würden in den kommenden Wochen mit dem Vorstand erörtert.
Die Deutsche Phono-Akademie, die zum Bundesverband der Musikindustrie gehört, hatte am Donnerstag nach Protesten und dem Boykott anderer Bands im Wettbewerb die Gruppe Frei.Wild von der Liste der "Echo"-Nominierten gestrichen. Kritiker werfen den Deutsch-Rockern aus Südtirol vor, in ihren Songs völkisches Gedankengut zu verbreiten.
Die Nominierungen für den Musikpreis bestimmen sich nach den Verkaufszahlen der jeweiligen Gruppen. Mit dem Ausschluss von Frei.Wild hat die Phono-Akademie eigenen Angaben zufolge in diese Regularien eingegriffen. "Das war eine besondere Situation und insofern ein Novum in der bisherigen 'Echo'-Vergabe", sagte Drücke. "Uns war wichtig, möglichst rasch ein Zeichen zu setzen."
Die Chemnitzer Band Kraftklub und die Berliner Elektro-Popgruppe MIA. hatten aus Protest gegen Frei.Wild ihre eigene Teilnahme am "Echo"-Rennen abgesagt. Auch die Band Die Ärzte hatte sich kritisch geäußert. Der "Echo" wird am 21. März in Berlin verliehen.
(APA/dpa)