Nach der misslungenen Landtagswahl besetzt der neue Parteichef alle Spitzenfunktionen neu.
St. Pölten/Gr. Niederösterreich bekommt nach Liese Prokop und Heidemaria Onodi bereits zum dritten Mal eine Landeshauptmann-Stellvertreterin: Karin Renner, bisher Vizebürgermeisterin von Markgrafneusiedl und SPÖ-Landtagsabgeordnete, wird in der neuen Landesregierung die Funktion des am Abend der Landtagswahl zurückgetretenen Josef Leitner übernehmen.
Renner ist die einzige Frau im neuen Team der Landes-SPÖ, das deren designierter Landeschef, St.Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler, gestern, Freitag, vorgestellt hat: Der 47-Jährige will weiterhin Bürgermeister bleiben und kann deswegen nicht in die Landesregierung einziehen.
Diese Funktion übernimmt Renner, für den zweiten Regierungssitz hat Stadler Maurice Androsch als Landesrat nominiert. Klubchef wird anstelle Günther Leichtfrieds der bisherige Dritte Landtagspräsident Alfredo Rosenmaier, dem wiederum Franz Gartner folgt. Der neue Landesgeschäftsführer Robert Laimer komplettiert Stadlers Team.
Stadler sagt, seine neue Mannschaft decke „ganz Niederösterreich in seiner Größe und Gesamtheit“ ab – so stehe Renner für das Weinviertel und den Raum um Wien, er selbst für das Mostviertel und den Zentralraum, Maurice Androsch wiederum als Bürgermeister von Groß-Siegharts für das Waldviertel. Der 42-Jährige, der als Förster und Polizist gearbeitet hat, gehört seit Juli 2012 dem Bundesrat an, diese Funktion und das Bürgermeisteramt wird er nun zurücklegen. Karin Scheele, der Androsch als Landesrat nachfolgt, wechselt in den Landtag.
Dreierkoalition für Kärnten?
In Kärnten hat SPÖ-Chef Peter Kaiser angekündigt, kommende Woche Koalitionsverhandlungen mit ÖVP und Grünen aufnehmen zu wollen. Er strebe eine Dreierkoalition an, obwohl sowohl Rot-Schwarz als auch Rot-Grün möglich wäre. Kaiser ist am Sonntag Gast in der ORF-„Pressestunde“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.03.2013)