Stronach bewertet Liste mit Überläufer-Kandidaten

Stronach bewertet Liste ueberlaeuferKandidaten
Stronach bewertet Liste ueberlaeuferKandidaten(c) REUTERS (LEONHARD FOEGER)
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Die Partei benötigt einen neuen Mandatar, um den Klubstatus im Parlament halten zu können. Es gebe Bewerber von BZÖ, ÖVP und SPÖ, heißt es.

Die Suche des Team Stronach nach wechselwilligen Nationalratsabgeordneten könnte bald ein Ende haben: Klubobmann Robert Lugar hat am Montag Parteichef Frank Stronach eine Liste mit möglichen Kandidaten nach Kanada übermittelt, die dieser noch am Nachmittag bewerten will. Ob es noch heute eine endgültige Entscheidung geben wird, stehe "in den Sternen", sagte Lugar.

Der Hintergrund: Stronach benötigt nach dem anstehenden Wechsel von Elisabeth Kaufmann-Bruckberger in die niederösterreichische Landesregierung dringend einen weiteren Mandatar, um den Klubstatus im Parlament zu behalten. Stößt der oder die Neue noch vor dem Wechsel Kaufmann-Bruckbergers dazu, ist es egal, aus welcher Partei. Das Team Stronach würde dann auch ohne neuerlichen Antrag auf Klubgründung seinen Klubstatus behalten.

Bewerber von BZÖ, ÖVP und SPÖ

Wie viele Interessenten sich auf der Liste befinden und um wen es sich handelt, wollte Lugar am Montag nicht verraten. Nur so viel: Es seien Kandidaten aus dem BZÖ, der ÖVP und der SPÖ.

In den vergangenen Tagen waren in den Medien zahlreiche Namen kursiert, darunter jener der BZÖ-Mandatarin Martina Schenk - für sie spricht unter anderem, dass mit Kaufmann-Bruckberger die einzige weibliche Abgeordnete im Klub wegfällt. Schenk wollte die Spekulationen Montagfrüh nicht kommentieren: "Das wurde bereits öfter gesagt. Ich möchte nicht jedes Gerücht kommentieren." Schenk übernahm übrigens erst Anfang Dezember das steirische BZÖ.

Ins Spiel gebracht wurden auch wieder die BZÖ-Abgeordneten Stefan Petzner und Peter Westenthaler. Dass er wechselt, stehe nicht zur Diskussion, sagte Petzner Ende vergangener Woche. Westenthaler hatte Ende Oktober angekündigt, der Politik nach der Nationalratswahl den Rücken zu kehren und auch einen Wechsel zum Team Stronach ausgeschlossen.

Spekuliert wurde auch rund um die FPK-Männer Martin Strutz, Josef Jury und Maximilian Linder. "Definitiv nicht", meinte Linder am Montag. Jury hatte bereits am Wochenende betont: "Mein freiheitliches Herz ist so teuer, dass es sich nicht einmal der Herr Stronach leisten kann." Gegen Strutz spricht, dass der Nationalrat erst Ende Februar seine Immunität aufgehoben hat. In dem von der Korruptionsstaatsanwaltschaft verfolgten Fall geht es um den Verkauf von Schloss Reifnitz an Stronach, ermittelt wird wegen des Verdachts der Untreue.

(APA)

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