Angelobung: Klug beginnt seinen Präsenzdienst

Gerald Klug und Heinz Fischer(c) Clemens Fabry
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Verteidigungsminister Gerald Klug verspricht den Grundwehrdienern "etwas Schönes" und ortet Gemeinsamkeiten - etwa die sechsmonatige Dienstzeit.

Wien. Wie macht man sich als Verteidigungsminister schon am ersten Tag beliebt? In Österreich zumindest, indem man sich mit den Grundwehrdienern identifiziert: Bei der Amtsübergabe am Montag in der Roßauer Lände sprach sie Neo-Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) gleich direkt an. Die Rekruten hätten geschworen, mit allen „zur Verfügung stehenden Kräften“ den Dienst zu erfüllen. „Das Gleiche dürfen Sie von mir erwarten“, sagte Klug bei seiner Antrittsrede im Innenhof des Verteidigungsministeriums. Und noch eine Gemeinsamkeit hätten sie – die sechsmonatige Dienstzeit.

Klug bleiben bis zur Nationalratswahl ja nur sechs Monate, in denen er das Amt von seinem Vorgänger Norbert Darabos übernehmen darf. Die Zeit sei zwar „überschaubar“, Klug sei aber „felsenfest davon überzeugt“, dass dabei etwas „Schönes, Attraktives und Interessantes“ für die Rekruten herauskommen werde.

Darabos selbst ließ das Thema Wehrpflicht (und seine gescheiterten Berufsheer-Pläne) bei seiner Abschiedsrede dafür aus. Nur so viel: „Im Leben kann nicht alles funktionieren.“ Die vergangenen sechs Jahre als Verteidigungsminister seien „nicht immer ganz einfach“ gewesen, dafür aber „erfüllend und wertvoll“. „Ich möchte keinen einzigen Tag missen.“ Seinem Nachfolger wünscht er jedenfalls „viel Erfolg – aber auch die nötige Hartnäckigkeit“.

Und auch wenn Darabos immer wieder das Gegenteil behauptet hatte: Er schien doch sehr gelöst und glücklich darüber zu sein, dass er in nächster Zeit keine Offiziere, Paraden und Uniformen mehr sehen muss. Dafür gab Klug seinen ersten militärischen Befehl: „Abrücken lassen!“, hieß es nach den ersten Feierlichkeiten. Dann ging es in sein neues Büro. Dort wartete ein „Herzlich willkommen“-Schild auf ihn sowie die leitenden Beamten des Ministeriums für eine erste Vorstellungsrunde.

Arbeit der Soldaten anerkennen

Viel Zeit zum Einarbeiten bleibt Klug allerdings nicht: Schon am Montag wurde er mit der Krisensituation für die österreichischen Soldaten auf dem Golan konfrontiert. Der Minister wollte sich dazu allerdings nicht äußern – er werde zu diesem Thema im Laufe der Woche Stellung nehmen. Bei seiner Rede sagte er – schon in einem militärischen Ton: Er möchte nicht nur, er verlange, dass die Arbeit der Soldaten dort anerkannt werde.

Schon am frühen Vormittag gab es für Klug eine weitere Parallele zum Grundwehrdienst: „Ich gelobe!“, sprach er in der Hofburg zu Bundespräsident Heinz Fischer. Dieser erwiderte: „Mach's gut, toi, toi, toi!“ Auch Klugs Eltern und sein Bruder waren dabei.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2013)


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