Boliviens Präsident: Chavez könnte ermordet worden sein

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Morales forderte eine Untersuchung des Todes des venezolanischen Präsidenten. Bolivien will weiter für Koka-Entkriminalisierung kämpfen.

Boliviens Präsident Evo Morales hält es für möglich, dass sein verstorbener venezolanischer Amtskollege Hugo Chavez ermordet wurde. "Er war 58 Jahre und er ist so rasch gestorben", sagte Morales am Montagabend vor Journalisten in Wien. Er sei überzeugt, dass es eine Untersuchung des Todes des vergangene Woche verstorbenen Chavez geben müsse.

Früher oder später stelle sich immer heraus, ob es sich um ein Attentat gehandelt habe, sagte Morales. Auch Kubas ehemaliger Präsident Fidel Castro sei immer um seine Sicherheit bedacht, aber dennoch habe es Attentatsversuche auf ihn gegeben - das "Imperium" könne schnell zuschlagen. "Es ist immer so, wenn Präsidenten oder Gewerkschaftsführer den Mund aufmachen", sagte der bolivianische Präsident, der als Freund und Verbündeter von Chavez galt.

Kokablatt soll von Suchtmittelliste

Der Wien-Besuch von Morales stand auch heuer im Zeichen einer jährlichen Versammlung der Unterzeichnerstaaten der UNO-Drogenkonvention. Dieser war Bolivien im Jänner wieder beigetreten, nachdem beim Verbot des Koka-Anbaus eine Ausnahme für den traditionellen Gebrauch der Pflanze in Bolivien vereinbart wurde.

Die Ausnahme für Bolivien habe in Wien breite Unterstützung der Mitgliedsstaaten erfahren, sagte Morales. "Aber das heißt nicht, dass das Kokablatt nicht kriminalisiert wird. Unser Kampf wird weitergehen - wir wollen das Kokablatt von Suchtmittelliste der Vereinten Nationen nehmen lassen." Die Pflanze, die in Bolivien vor allem von der Landbevölkerung gekaut wird, ist Grundstoff für die Droge Kokain.

(APA)

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