Mehr Teilzeit, 14.400 weniger Vollzeitjobs

Mehr Teilzeit 14400 weniger
Mehr Teilzeit 14400 weniger(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Arbeitslosigkeit wird bis 2014 im Jahresschnitt von 327.000 auf 350.000 ansteigen.

Wien/Red. Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist auf Rekordniveau. Ende Februar waren in Österreich 404.000 Menschen ohne Job, so viele wie fast noch nie in der Geschichte der Zweiten Republik. Das werde sich in der näheren Zukunft auch nicht ändern, so das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) und das Institut für Höhere Studien (IHS) in ihrer aktuellen Prognose. Die Wirtschaftserholung sei zu schwach, um die Arbeitslosigkeit zu senken (siehe Bericht Seite 13). Das „Mismatch“, also das Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage, werde immer größer, sagte Wifo-Chef Karl Aiginger. Er erwartet, dass die Zahl der Arbeitslosen bis 2014 auf durchschnittlich 350.000 steigt, inklusive rund 70.000 Schulungsteilnehmer. Das sei „ein neuer unerfreulicher Sockel“. Gleichzeitig liegt aber auch die Beschäftigung auf einem Rekordhoch.

Deutlich mehr Teilzeitstellen

Im Vorjahr gab es in Österreich 4,18 Millionen Erwerbstätige, davon 3,63 Millionen unselbstständig. Das ist ein Zuwachs von 53.000 Personen im Vergleich zu 2011, wie aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht. Der Zuwachs bei der Beschäftigung war in erster Linie auf Teilzeitjobs zurückzuführen. Eine Entwicklung, die in den Krisenjahren seit 2008 sehr deutlich zu beobachten war.

So blieb die Zahl der unselbstständig Erwerbstätigen in der Krise zwar konstant. Es gab aber eine starke Verschiebung von Vollzeit- zu Teilzeitstellen: In den Jahren 2009 und 2010 wurden bei den unselbstständig Beschäftigten fast genauso viele Vollzeitjobs abgebaut wie Teilzeitjobs geschaffen. 2012 gab es um 14.400 weniger Vollzeitbeschäftigte als 2008 und um 113.700 mehr Teilzeitjobs. Vom Abbau bei den Vollzeitstellen waren mehr Frauen als Männer betroffen. Gleichzeitig wurden auch 80Prozent der neu geschaffenen Teilzeitjobs mit Frauen besetzt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.