Making Of: Ein Jubiläum in Schwarz-Weiß

Making Jubilaeum SchwarzWeiss
Making Jubilaeum SchwarzWeiss(c) Michele Pauty (Michele Pauty)
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"Die Presse am Sonntag" feiert. Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager war Gastchefredakteurin der vierten Geburtstagsausgabe. Ein Rückblick.

Zeitungsmenschen, das war eine Lektion der vergangenen Tage und Wochen, können sich von Opernsängern vieles abschauen – und nicht zuletzt die Tugend Disziplin. Punkt 17.15 Uhr am Samstagnachmittag, eine Viertelstunde vor der Deadline, wurde die letzte Seite der vierten Jubiläumsausgabe der „Presse am Sonntag“ in die Druckerei geschickt – was nicht zuletzt daher rührte, dass Gastchefredakteurin Angelika Kirchschlager im Vorfeld sorgfältig vorbereitet, geplant und Aufgaben delegiert hatte.

Die Mezzosopranistin hatte sich nämlich entschieden, nicht nur auf den Pool der „Presse“-Redakteure zurückzugreifen, um in ihrer 80-seitigen Zeitung das Thema „Ruhe“ und andere Werte zu umkreisen, sondern holte sich kreative und intellektuelle Verstärkung in Gestalt von acht prominenten Gastressortleitern: Nationalbibliothek-Direktorin Johanna Rachinger, Alfred Dorfer, Designerin Lena Hoschek, Filmemacherin Anja Salomonowitz, Schauspieler und bald „Jedermann“ Cornelius Obonya, Banker Andreas Treichl, Musiker Hubert von Goisern und Physiker Anton Zeilinger.

Wie die Arbeit in deren Ressorts dann vor sich ging – jeder Ressortchef bekam einen „Presse“-Redakteur als Ansprechpartner zur Seite gestellt –, gestaltete sich höchst individuell: Während Salomonowitz, die das Thema „Obhut“ betreute, fast permanent mit Erich Kocina kommunizierte, tauschte sich Anna-Maria Wallner mit ihrem „Anstand“-Ressortleiter Hubert von Goisern vor allem via E-Mail aus: Der Musiker weilte nämlich auf einer musikalischen Recherchereise in den USA.

Christian Ultsch wiederum schlug seine Zelte in den vergangenen Wochen mehrmals im Café Drechsler auf – nicht nur, weil hier Salomonowitz als Ressortchefin angeworben worden war, auch „Courage“-Chef Dorfer hielt hier seine Redaktionskonferenz ab, verteilte Geschichten und wälzte Leitartikelideen.


Zusammen liefen die Fäden aber stets in der „Presse“-Redaktion: Kirchschlager selbst verschlug es fünfmal in die Hainburger Straße, einmal zur großen Redaktionskonferenz, einmal zu kleineren Besprechungen mit Chefredaktion und ihren Ressortbeauftragten. „Es war eine faszinierende Erfahrung für mich“, sagte sie nach den Wochen mit der „Presse“, „wie schnell hier Ideen geboren und umgesetzt werden.“

Professionalität und Ausdauer zeigte die Gastchefredakteurin bis zum Schluss. Nach einer informellen Feier am Newsdesk – Kirchschlager war mit ihrer Familie gekommen – und einem Besuch in der Druckerei, in der sie einige Ausgaben signierte, verschwand sie zu einem Konzert im Ehrbar-Saal in Wien Wieden – und kehrte danach zum Weiterfeiern im Umar auf dem Naschmarkt wieder, wo sie, ganz sentimental, Abschied von der „Presse“-Crew nahm: „Ihr werdet mir fehlen!“ red.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2013)

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Gut, wir haben untertrieben. Die Chefredaktion unserer vierten Jubiläumsausgabe war doch ein Stück Arbeit. Danke, Angelika Kirchschlager.

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