Der Papst gedachte in der Karfreitagsliturgie des Leidens und der Kreuzigung Christi. Am Abend fand vor dem Kolosseum die Kreuzweg-Zeremonie statt.
Franziskus hatte am Karfreitag - nur wenige Wochen nach seiner Wahl zum Papst - gemeinsam mit tausenden Gläubigen den Kreuzweg gebetet. Die traditionelle Zeremonie im Gedenken an den Leidensweg Jesu Christi vor 2000 Jahren, ein Höhepunkt im Osterprogramm, lief im Schein vieler Fackeln auf der sogenannten Via Crucis vor dem Kolosseum in Rom ab. Der Papst nahm betend an der Feier teil. Die Texte und Meditationen, die sich mit Ängsten und Hoffnungen für den Nahen Osten befassten, wurden von jungen Libanesen und dem im Libanon residierenden Oberhaupt der mit Rom unierten maronitischen Kirche, Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai, verfasst.
"Christen müssen auf das Böse mit dem Gutem antworten und wie Christus das Kreuz auf sich nehmen", sagte Franziskus. Er gedachte der Reise seines Vorgängers Benedikt XVI. in den Libanon im vergangenen September. "Diese Reise war ein Zeichen der Hoffnung für den Nahen Osten und die ganze Welt", betonte der Heilige Vater. Er appellierte an die Gläubigen, die versöhnende Worte Jesu im Herzen zu tragen.
Mit einem Gottesdienst im Petersdom hat Papst Franziskus vor dem Kreuzweg des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Großen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier. Zu Beginn der Kreuzanbetung warf sich Franziskus, wie es die Karfreitagsliturgie vorschreibt, zu Füßen des Altars. Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten nahmen an der Zeremonie teil.
Osterliturgie
Papst Franziskus feiert am Karsamstag im Vatikan die Osternacht. Zu der mehrstündigen Zeremonie im Gedenken an die Auferstehung Jesu werden tausende Pilger erwartet. Mit der Weihe des Feuers für die Osterkerze wird der Heilige Vater in der Vorhalle des Petersdomes die festliche Liturgie zur Auferstehung Christi beginnen. Der Papst entzündet als erster seine Kerze am neuen Osterlicht. Anschließend zieht er in einer langen Prozession mit Kardinälen und Bischöfen in den dunklen Petersdom ein.
Vier Erwachsene im Alter zwischen 17 und 30 Jahren aus Italien, Albanien, Russland und den USA empfangen bei der Ostervigil das Sakrament der Taufe. Franziskus wird ihnen auch die Firmung spenden und die erste Kommunion austeilen. Jedes Jahr werden in der Diözese Rom etwa hundert Erwachsene getauft, davon erhält ein kleiner Teil im Petersdom während der Ostervigil vom Papst diese Sakramente.
Den Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten mit dem neuen Papst bildet am Sonntagvormittag die Ostermesse auf dem Petersplatz. Anschließend verkündet Jorge Mario Bergoglio die traditionelle Osterbotschaft und spendet den Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis").
(APA/Red.)